Verschwinden Generika aufgrund der Teuerung vom Markt?

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Pharmafirmen warnen, dass Arzneimittel wegen der hohen Inflation und damit verbundenen hohen Produktionskosten aus dem Markt verschwinden könnten.

Pharmafirmen hätten mit Kostensteigerungen von mehreren Hundert Prozent zu kämpfen, sagte Bork Bretthauer, Chef des deutschen Lobbyverbands „Pro Generika“ im Interview mit dem Nachrichtenmagazin „Spiegel“. Die Kostensteigerungen könnten nicht einfach weitergegeben werden, weil es Festbeträge und Rabattverträge mit den Krankenkassen gebe. „Ist eine Produktion nicht mehr wirtschaftlich, hat der Hersteller keine Wahl: Entweder macht er Verluste oder er muss sich aus der Versorgung zurückziehen“, sagte Bretthauer.

Treiber seien etwa gestiegene Seefrachtkosten. Auch höhere Kosten für Verpackungen machten den Firmen zu schaffen, sagte er. Zudem explodierten die Kosten für Ausgangsprodukte: Der Stoff DMA etwa, Grundlage für das Diabetesmedikament Metformin, sei um 180 Prozent teurer geworden. Wenn die Politik die Arzneiversorgung sichern wolle, müsse es einen Aufschlag in Höhe der Inflation auf die Festbeträge geben, forderte „Pro Generika“. Die Wirkstoffe für Generika werden aus Kostengründen oft in Indien oder China hergestellt. In Österreich gab es zuletzt einen Rekord an Meldungen über nicht lieferbare Arzneimittel. Die Gründe dafür sind allerdings unterschiedlich. (red/APA)