WHO: Österreich hinkt bei Hilfe zur Raucherentwöhnung nach

Der Nichtraucherschutz wächst zwar weltweit – aber bei Hilfen zur Entwöhnung hapert es noch, sagt die WHO. Österreich hinke hier nach. Für Apotheken bieten sich neue Chancen.

Der neue Welt-Tabak-Bericht der Weltgesundheitsorganisation (WHO) lässt erneut kein gutes Haar an Österreich. Die WHO bemängelt, dass es immer noch keine beziehungsweise zu wenig strikte Vorgaben für rauchfreie öffentliche Räume gebe. Bei der Unterstützung von Rauchern, die die Nikotinsucht loswerden wollen, sieht sie ebenfalls Nachholbedarf. Zudem sollten Werbeverbote verschärft werden. Die Empfehlung der WHO: Hausärzte sollen Raucher ansprechen und auf Hilfen beim Aufhören hinweisen, und Nikotinersatztherapien sollen finanziell gefördert werden. „Mit dem Rauchen aufzuhören ist eines der besten Dinge, die man für seine eigene Gesundheit tun kann“, sagte WHO-Chef Tedros Adhanom Ghebreyesus. Zwar sinkt der Anteil der Raucher an der Weltbevölkerung. Durch das Bevölkerungswachstum bleibt ihre Zahl aber bei rund 1,1 Milliarden konstant. 80 Prozent von ihnen leben in Ländern mit niedrigem bis mittleren Einkommen.

Jedes Jahr sterben nach Angaben der WHO acht Millionen Menschen durch Tabakkonsum. Der Wirtschaft gingen durch Gesundheitskosten und Arbeitsausfälle 1,3 Billionen Euro im Jahr verloren. Aus den Statistiken der Europaregion geht hervor, dass in Georgien fast 57 Prozent der Männer rauchen (2016), in Österreich mehr als 32 Prozent (2015) und in Island 15,3 Prozent (2015). Die WHO warnt vor Zigarettenersatz wie E-Zigaretten und Produkten, bei denen Tabak erhitzt statt verbrannt wird. Alle seien gesundheitsschädlich. (APA)