Wo sind die Zukunftskonzepte?

© Tanzer

Scheindebatten, wie Bargeld und Normalität, sowie Machtspiele zwischen Stakeholdern im Gesundheitswesen haben den Sommer beherrscht. Lösungen bringt das keine.

Es gäbe so viele wichtige Themen für die Politik und das Gesundheitswesen: Digitalisierung, Klimakrise, Personalengpässe, Lieferprobleme, Ernährungssicherheit, Prävention, Künstliche Intelligenz, Umweltschutz, Forschung, Einkommensverteilung, Teuerung, Bildung und vieles mehr. Hier sind Lösungen gefragt und neue Strategien. Stattdessen diskutieren wir sinnlos über Bargeld in der Verfassung, grenzen Menschen aus und spielen sie gegeneinander aus und diskutieren über „Normalität“. Und innerhalb der Organisationen wird, wie in der Wiener Ärztekammer, kräftig gestritten, sich gegenseitig angezeigt und um Macht und Einfluss gekämpft, während dem öffentlichen Gesundheitssystem zunehmend die Ärzt:innen abhanden kommen.

Gleichzeitig streiten Apothekerkammer und Ärztekammer über Hausapotheken auf der einen Seite und über Wirkstoffverschreibung und Impfungen in Apotheken auf der anderen Seite. Tatsächlich sind das Scheindebatten, die das Gesundheitssystem seit Jahren beschäftigen. Bund und Länder wiederum streiten um die Verteilung der Mittel, während gleichzeitig die Verluste der Krankenkassen steigen. Doch wo sind die wirklichen Zukunftskonzepte? Es wird Zeit, dass wir aus dem Sommerloch und der Urlaubsstimmung herauskommen, den Kopf nach den heißen Wochen wieder abkühlen und klar bekommen und uns den wichtigen Dingen zuwenden: Der Versorgung der Menschen und den Arbeitsbedingungen der Gesundheitsbeschäftigten. (rüm)