Zoll verschärft jetzt Kontrollen, um Fälschungen einzudämmen

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Die Europol-Warnung vor einer Zunahme gefälschter Schutzausrüstung sowie Arzneimittelfälschungen lässt die österreichischen Behörden die Kontrollen auf allen Transportwegen intensivieren. Auch die Apothekerkammer zeigt sich besorgt.

Jüngste Meldungen von Europol, wonach die europäischen Märkte derzeit von gefälschten SARS-CoV-2-Arzneien regelrecht überschwemmt werden, lassen bei der Apothekerkammer und dem Bundesministerium für Finanzen (BMF), das auch zuständig für Zollangelegenheiten ist, die Alarmglocken schrillen. „Wir gehen mit aller Härte gegen den Schmuggel von gefälschten Corona-Arzneimitteln vor“, teilt Finanzminister Gernot Blümel (ÖVP) in einer Aussendung mit. Es gehe gegen alle, die aus der Krise illegalen Profit schlagen wollen und dabei die Gesundheit gefährden. Blümel: „Wir werden keinesfalls zulassen, dass Menschen dadurch Schaden nehmen oder vielleicht daran sterben.“ Im Fokus stünden Mittel gegen Virenerkrankungen, Corona-Tests, Schmerzmittel, Schutzausrüstung oder angebliche Impfstoffe. Zollbeamte hätten bereits eine große Menge an geschmuggelten Waren aufgegriffen. Kontrolliert werden demnach alle Transportwege, von Containerlieferungen über Kurierdienste bis zu Briefsendungen.

Auch die Präsidentin der Österreichischen Apothekerkammer, Ulrike Mursch-Edlmayr, warnte davor, dass Kriminelle mit illegalen Medikamenten ohne Qualitäts- und Herkunftskontrolle das Leben der Menschen aufs Spiel setzen würden. Sie rief die Menschen dazu auf, Medikamente nur in öffentlichen Apotheken zu kaufen, die weiterhin geöffnet hätten und auch beliefert würden.

Über internationale Partnerorganisationen erhält der Zoll aktuell wertvolle Informationen über Lieferungen von gefälschten und illegalen Medikamenten, wirkungslosen Corona-Tests oder unbrauchbaren Schutzausrüstungen. So sei beispielsweise auf diesem Weg bekannt geworden, dass im Ausland auch schon Schutzmasken mit einer als gefährlich einzustufenden Bakterienbelastung aufgegriffen worden sind. Dem Zoll stehen im Kampf gegen die Schmuggler einerseits die Analysemethoden des Predictive Analytics Competence Center (PACC) zur Verfügung, die eine Risikobeurteilung und eine effektive Vorhersage von erforderlichen Kontroll- und Prüfmaßnahmen ermöglichen. Andererseits bilden eine weitere wichtige Informationsquelle laufende Mitteilungen über festgestellte illegale Sendungen, die zwischen den Zollverwaltungen der EU-Mitgliedstaaten, dem Europäischen Amt für Betrugsbekämpfung (OLAF) und auch mit Drittstaaten ausgetauscht werden. (red)