SOst 02|2012

Herausgeber: Univ.- Prof. Dr. Hans Peter Dimai

Editorial

  • Editorial: Spectrum Osteoporose 2/2012
    Liebe Leserinnen und Leser!
    Osteoporose stellt – abgesehen vom gravierenden individuellen Leid bei eingetretener Fraktur – mit den Kosten für Behandlung, Pflege und Rehabilitation aufgrund der erwartbaren demografischen Entwicklung eine der größten Bedrohungen für die Gesundheitsbudgets der Zukunft dar. Das ...Weiterlesen ...

Focus: Osteoporose und Lifestyle

  • Vorwort: Lifestyle und Knochengesundheit

    Ich freue mich, Ihnen als thematischen Schwerpunkt der aktuelle Ausgabe des „Spectrum Osteoporose“ der Einfluss von Lebensweise und Umfeld auf die Knochengesundheit und Frakturprävention präsentieren zu dürfen.
    Zum Aufbau und zur Erhaltung eines gesunden Knochens tragen während des gesamten Lebens ...Weiterlesen ...
  • Körperliche Aktivität und Knochengesundheit

    Die Stütz- und Schutzfunktion des Skeletts ist die wichtigste mechanische Aufgabe des ­Knochens. Der Knochen adaptiert ein Leben lang seine mechanische Funktion, seine Struktur und Festigkeit, an die alltäglichen mechanischen Anforderungen.

    Neben der Zunahme an Lebensjahren führt demnach auch ein mangelnder funktioneller ­Gebrauch des Knochens („Disuse“) zur Abnahme der Knochendichte und zu einer erhöhten Fragilität. Trainingsformen, die regelmäßig eine hohe Knochenverformung bewirken, wie beispielsweise ein Training oder eine Sportart mit Sprüngen oder Gewichten, zeigen dementsprechend eine deutliche Zunahme der lagespezifischen Knochendichte. Derartige Trainingsformen oder Sportarten festigen den Knochen präventiv.

    Im höheren Alter, bei größerem Sturzrisiko tragen Übungen zur Verbesserung der Balance, der Reaktionsfähigkeit und Muskelstärke zur Frakturreduktion bei.

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  • Barrierefreiheit und Frakturgefahr


    Stürze im häuslichen Umfeld werden durch das Zusammentreffen von sensorischen Einschränkungen, Multimorbidität, Polypharmazie, mangelnder Aufmerksamkeit und „Fallen“ begünstigt.

    Die Frakturgefahr steigt in Abhängigkeit von Muskelkraft, Koordination, Knochendichte und Knochenqualität.

    Präventionsprogramme müssen daher multifaktoriell angesetzt werden.

    Die Compliance und die Awareness nehmen im Laufe der Zeit ab.

    Regelmäßiges Fragen und therapeutische Angebote durch den Hausarzt und präventive ­Hausbesuche erhöhen die Nachhaltigkeit der angebotenen Maßnahmen.

    Wohnraumadaptierungen tragen zu einem sicheren Umfeld bei.

    In Langzeitpflegeinrichtungen können ebenfalls einfache Maßnahmen die PatientInnensicherheit verbessern.

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  • Ernährung als Säule eines osteoprotektiven Lebensstils


    Zur Vorbeugung der Knochenbruchkrankheit ist eine ausgewogene und gesunde Ernährung zu empfehlen: mit ausreichend Protein (0,8–1,0 g/kg KG/Tag) und Kalzium (ca. 1.000 mg/Tag), wenig Kochsalz und Verzicht auf Noxen wie Tabak und übermäßigen Alkoholkonsum.

    Schwachstelle aus osteologischer Sicht sind Vitamin-D-Quellen in der Nahrung: Da die ­UV-Licht-getriggerte körpereigene Vitamin-D-Produktion in unseren Breiten vor allem im Winterhalbjahr für einen ausreichenden Vitamin-D-Status nicht ausreicht, ist meistens eine Supplementierung zu empfehlen.

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  • Alkohol und Rauchen als Wegbereiter von Osteoporose


    Osteoporose kommt bei Rauchern und bei Alkoholmissbrauch gehäuft und verfrüht vor, da beide Substanzen zu Kalziumentzug führen.

    Ehemalige Raucher erleiden nahezu doppelt so oft Wirbelbrüche wie Nichtraucher und zeigen eine deutlich niedrigere Knochendichte. Nikotin führt verfrüht zur Menopause – es wird bei prämenopausalen Frauen zwar rascher abgebaut, senkt aber auch den Östrogenspiegel.

    Neueste Forschungsergebnisse: Bereits eine kurze, 8-wöchige Abstinenz senkt bei alkoholkranken Männern das Osteoporoserisiko.

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  • Vitamin D: Sonnenexposition versus Sonnenschutz


    Aus hautfachärztlicher Sicht ist eine intentionelle Sonnenexposition zur Stimulierung der ­Vitamin-D-Synthese zu hinterfragen, da jede Sonnenexposition, auch eine solche unter der Sonnenbrandschwelle, zu Hautschäden auf molekularer Ebene führt. Diese Schäden können, wenn auch teils nach langen Latenzzeiten, zur vorzeitigen Hautalterung und Hautkrebs führen.

    Die alimentäre Vitamin-D-Supplementierung ist aus hautfachärztlicher Sicht zu bevorzugen.

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Therapie & Diagnostik

  • Stadiengerechte Therapie der Osteoporose


    Mittels DXA-Messung und FRAX-Score kann für jeden Patienten ein individuelles Frakturrisiko berechnet werden.

    Bisphosphonate sind weiterhin First-Line-Therapie bei der postmenopausalen Frau und beim Mann. Denosumab, Östrogenrezeptormodulatoren, Parathormon und Strontiumranelat sind weitere etablierte Optionen.

    Neue therapeutische Ansätze (Phase III): Antikörper gegen Sclerostin und Kathepsin K.

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  • 
Frakturrisiko-Berechnung – die Qual der Wahl


    Zur Beurteilung des Frakturrisikos stehen derzeit 3 unterschiedliche, von ihrem Grundkonzept nur bedingt vergleichbare Online-Berechnungs-Tools zur Verfügung.

    FRAX® und QFracture® geben Auskunft über das individuelle absolute Frakturrisiko einer ­Person, wobei FRAX® ausschließlich das 10-Jahres-Frakturrisiko, QFracture® immerhin das Frakturrisiko von 1–10 Jahren inkludiert. Weder FRAX noch QFracture® verbinden die Berechnung des Frakturrisikos mit einer direkten Therapieempfehlung.

    Der Therapie-Algorithmus Osteoporose (DVO) weist zwar in Zahlen kein absolutes individuelles Frakturrisikos aus, stellt aber letztlich eine Empfehlung zur Verfügung, ob behandelt werden sollte oder nicht.

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  • Auch Männer vor osteoporotischen Frakturen schützen


    Das Risiko osteoporotischer Frakturen im fortgeschrittenen Lebensalter ist für Männer nicht wesentlich geringer als für Frauen.

    Zoledronsäure verringert das Risiko von Männern für eine neue morphometrische Fraktur im Zeitraum von 24 Monaten um 67 %.

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  • Der ÖGKM-Präsident zur Zukunft der Osteoporosetherapie: 
„Wir müssen das Armentarium auch einsetzen“


    Hauptanliegen der ÖGKM ist die Förderung der wissenschaftlichen Austausches und der osteologischen Forschung in Österreich.

    Ein zukunftsträchtiger Forschungsfokus beschäftigt sich vor dem Hintergrund des „Inflammagings“ mit den immunologischen Aspekten der Osteoporose beim älteren Menschen.

    In der Therapiepipeline befinden sich ein antikatabol wirksamer Kathepsin-K-Inhibitor und ein Sclerostin-Antikörper mit knochenanabolem Potenzial.

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