Schlaganfall und COVID-19 als Herausforderung für Versorgung

In Zeiten von COVID-19 sind Informationen für Betreuende und Patienten zum Thema Schlaganfall von großer Bedeutung. Experten präsentierten nun eine interaktive Website zur Schlaganfall-Selbsthilfe.

Jedes Jahr erleiden rund 25.000 Menschen in Österreich einen Schlaganfall. Über die gesamte Lebensspanne ist eine von vier Personen davon betroffen. Schlaganfall und die damit verbundenen Konsequenzen stellen für viele Patienten und Angehörige einen erheblichen Einschnitt in ihr Leben dar. Häufig müssen die meisten Betroffenen über längere Zeit in einer Rehabilitationseinrichtung therapiert werden. Die Konsequenzen können auch langfristig erheblich sein, da Schlaganfälle die führende Ursache für bleibende Behinderung im Erwachsenenalter darstellen. Zudem kann die Lebensqualität nach so einem Ereignis deutlich eingeschränkt werden.

Gerade derzeit ist das problematisch, da die Corona-Pandemie auch einen Einfluss auf die Versorgung von Schlaganfallpatienten hat. So werden etwa Einrichtungen des Gesundheitswesens, die normalerweise für Schlaganfallpatienten zur Verfügung stehen, zumindest teilweise für Covid-19-Patienten benötigt. Außerdem ist der Zugang zu diesen unter Corona-Bedingungen erschwert. Diese Bedingungen waren für den Schlaganfall-Experten Primarius Andreas Winkler und sein Therapeuten-Team der Anlass, eine Website für Patienten und deren Angehörige ins Leben zu rufen, mit dem Fokus neueste Informationen und praktische Anleitungen zur Selbsthilfe anzubieten. Unter leben-mit-schlaganfall.at/ werden die relevanten medizinischen Themen zum Schlaganfall in leicht verständlicher Sprache beschrieben und die Konsequenzen für Patienten und Angehörige erklärt. Die 30 kurzen Lehrvideos wurden von den Therapeuten der niederösterreichischen Klinik Pirawarth erstellt und sind eine Möglichkeit für Angehörige, auch außerhalb einer Reha-Einrichtung, einfache aber essentielle Übungen durchzuführen. (red)