Große Studie bestätigt: Ivermectin unwirksam bei Covid-19

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Dass das Medikament Ivermectin definitiv nicht gegen Covid-19 hilft, hat jetzt eine große Studie bestätigt, die im „New England Journal of Medicine“ veröffentlicht worden ist.

Die Untersuchung kommt zu dem Ergebnis, dass das Wurmmittel klinisch unwirksam ist – sowohl in Bezug auf das Risiko einer Krankenhauseinweisung als auch auf die Dauer eines Klinikaufenthalts oder die Genesung nach einer Infektion. In der Doppelblind-Studie wussten weder Ärzte noch die per Los zugeordneten Patienten, wer das Wurmmittel und wer ein Placebo bekommen hatte. Die mehr als 3.500 Teilnehmer hatten wegen ihres Alters oder wegen Vorerkrankungen ein erhöhtes Risiko für einen schweren Covid-19-Verlauf. 679 von ihnen erhielten Ivermectin, ebenso viele ein Placebo, die übrigen knapp 2.160 Patienten wurden anders behandelt.

„Kein Effekt des Medikamentes!“, twitterte der Direktor der Klinik für Intensivmedizin am Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, Stefan Kluge, mit Blick auf die Studie. Der Infektionsimmunologe Leif Erik Sander von der Berliner Charité reagierte auf das Ergebnis ebenfalls auf Twitter: „Damit sollte dieses Thema mal abgehakt sein.“ Schon in der Vergangenheit kamen Meta-Analysen, die einzelne Untersuchungen und Laborexperimente zusammenfassten, zu keinem eindeutigen Ergebnis über einen angeblichen Nutzen von Ivermectin. Bis heute sprechen sich Weltgesundheitsorganisation (WHO), Robert Koch-Institut (RKI) und Europäische Arzneimittelagentur (EMA) gegen den Einsatz des Medikaments in der Pandemie aus. Auch der Hersteller MSD rät von einer eigenmächtigen Einnahme ab: „Es gibt keine aussagekräftige Evidenz für die Anwendung von Ivermectin bei Sars-CoV-2“, teilte das Unternehmen schon im November mit. (red/APA)

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