Neue Corona-Impfstoffe sollen Ansteckungen verhindern

Corona-Impfstoffe haben zwar Millionen Leben gerettet, aber sie haben die Ausbreitung des Virus nach Angaben der WHO nicht entscheidend reduziert. Sie fordert deshalb weitere Forschungen.

Angesichts der weltweit wieder steigenden Corona-Infektionszahlen hat die Weltgesundheitsorganisation WHO am Wochenende Forschende aufgerufen, neue Impfstoffe zu entwickeln, die Ansteckungen reduzieren. Andernfalls bestehe das Risiko, dass sich Virusvarianten entwickeln, gegen die die Impfstoffe weniger wirksam sind. Nötig seien auch Impfstoffe, die einfacher zu verabreichen seien als bisher, etwa Nasensprays. Die WHO aktualisierte auch ihre Impfziele. So sollen nun 100 Prozent des Gesundheitspersonals und 100 Prozent aller über 60-Jährigen und anderer durch Vorerkrankungen besonders gefährdeter Menschen in allen Ländern der Welt zweimal geimpft werden. Ihr bisheriges Ziel, bis Mitte des Jahres 70 Prozent aller Menschen in allen Ländern zu impfen, wurde verfehlt. Das schafften bis Ende Juni nur 58 Länder.

„Selbst wenn 70 Prozent einer Bevölkerung geimpft sind, wird es weiterhin Todesfälle geben, Gesundheitssysteme werden unter Druck und die Erholung der Weltwirtschaft in Gefahr bleiben, wenn viele Mitarbeiter des Gesundheitswesens, Ältere und Kranke nicht geimpft sind“, sagte WHO-Generaldirektor Tedros Adhanom Ghebreyesus. Behörden sollten die Bevölkerung stärker ansprechen und Anstrengungen machen, damit auch Vertriebene geimpft werden. Hintergrund ist die steigende Zahl an Infektionen. Australien meldet etwa in der aktuellen Winterzeit neue Rekordzahlen. Auch England meldete zuletzt wieder ein hohes Niveau. Zuletzt waren fast sieben Prozent der Bevölkerung zeitgleich infiziert. Obwohl sich die hochansteckenden Omikron-Varianten rasch verbreiten, gibt es keinerlei Schutzmaßnahmen mehr.

Auch in Österreich steigt die Zahl der Patient:innen, die mit einer Corona-Infektion in Österreichs Krankenhäusern liegen, weiter an. Derzeit sind fast 1.500 Menschen – exakt 1.495 – in Spitalsbehandlung. Davon müssen 80 Menschen intensivmedizinisch behandelt werden, berichtete das Gesundheitsministerium. Eine infizierte Person steckt hierzulande derzeit rund 1,03 weitere Menschen mit SARS-CoV-2 an. Die von AGES und TU Graz errechnete effektive Reproduktionszahl ist im Vergleich zur Vorwoche gleichgeblieben. (red/APA)