Die Ärztekammer Tirol fordert von der Landesregierung finanzielle Sofortmaßnahmen zur Anhebung von Gehältern, insbesondere in Lehrpraxen und bei Überstundenzuschlägen. Kammerpräsident Stefan Kastner betont, dass bereits mit relativ geringen Mitteln – etwa zwei Millionen Euro – erste Verbesserungen möglich wären. Ohne Anpassungen drohten Gehaltseinbußen bis zu 40 Prozent im Vergleich zu anderen Bundesländern, was junge Mediziner:innen abschrecke. Die Gesamtforderungen belaufen sich laut Landesrechnung auf bis zu 97 Millionen Euro, wobei die Ärztekammer betont, dass diese Summe verhandelbar sei.
Das Institut für Allgemeinmedizin und evidenzbasierte Versorgungsforschung (IAMEV) der Med Uni Graz feiert zehnjähriges Bestehen. Es stärkt die Allgemeinmedizin durch praxisnahe Studien und Kooperation mit über 200 hausärztlichen Praxen. Institutsleiterin Andrea Siebenhofer-Kroitzsch betont den Fokus auf anwendungsrelevante Forschung, die unter anderem Themen wie Nierenerkrankungen oder Palliative Care abdeckt. Zu den künftigen Schwerpunkten gehören der Ausbau des Forschungsnetzwerks, die Weiterentwicklung der Lehre sowie die Intensivierung der internationalen Zusammenarbeit. Ein neuer Universitätslehrgang für Primary Health Care soll zudem langfristig die Kompetenz in der Primärversorgung weiter ausbauen.
UNIQA und die Raiffeisen-Holding NÖ-Wien starten eine langfristige Partnerschaft und investieren gemeinsam rund 100 Millionen Euro in das Gesundheits-Start-up Mavie Next. Ziel ist es, niederschwellige Gesundheitsvorsorge und 24-Stunden-Betreuung für ältere Menschen sowie betriebliche Gesundheitsförderung anzubieten. Im Fokus stehen lebensbegleitende Lösungen für Privat- und Firmenkund:innen, insbesondere für kleinere Unternehmen. Die Angebote sollen einfach, verständlich und praxistauglich sein und richten sich an die Herausforderungen eines überlasteten Gesundheitssystems. Generaldirektor Michael Höllerer betont die Bedeutung des Themas Gesundheit als strategisches Zukunftsfeld für die Raiffeisen-Holding.
Diese Woche erfolgte die offizielle Baufeldübergabe für den nächsten Bauabschnitt am AUVA-Traumazentrum Wien-Brigittenau. Damit übernehmen Pittel+Brausewetter und VAMED offiziell die Verantwortung für das Baugelände. Ab dem 15. Mai starten die vorbereitenden Arbeiten für ein modernes Modulgebäude mit rund 60 Betten, Intensivstation, OP-Bereich, Tagesklinik sowie Labor- und Technikflächen. Die Fertigstellung ist für das erste Halbjahr 2026 geplant, die Inbetriebnahme für Sommer 2026. Der Neubau soll die medizinische Versorgung nach Arbeitsunfällen am Standort deutlich verbessern. (kagr)