Der Ausbau des öffentlichen Impfprogramms ist fix. Welche Impfungen wo kostenlos angeboten werden sollen aber noch nicht. Expert:innen fordern erneut Impfen in Apotheken.
Mit jährlich 90 Millionen Euro wurde im Finanzausgleich 2024 der Ausbau des öffentlichen Impfprogramms beschlossen. Nun wird geprüft, welche Impfungen künftig kostenlos angeboten werden sollen. Denn während Österreich beim kostenlosen Kinderimpfprogramm europaweit eine Vorreiterrolle einnimmt, gibt es bei den Durchimpfungsraten Aufholbedarf und gleichzeitig müssen Erwachsene viele wichtige Impfungen – wie etwa gegen Gürtelrose – weiterhin selbst finanzieren. Klar ist: Der Ausbau des Impfprogramms zielt auf mehr Gerechtigkeit beim Zugang zu Gesundheitsvorsorge und eine nachhaltige Entlastung des Gesundheitssystems ab.
Bei einer Diskussionsrunde, veranstaltet vom Pharmakonzern GSK, anlässlich der Weltimpfwoche 2025 forderten Expert:innen erneut, Impfungen niedrigschwelliger und breiter verfügbar zu machen – etwa durch Angebote in Apotheken oder durch vereinfachte Abläufe für impfende Ärzt:innen. Besonders vulnerable Gruppen sollen rascher erreicht werden, um schwerwiegende Krankheitsverläufe zu verhindern.
Die Vertreter:innen aus Politik, Sozialversicherung und Patient:innenorganisationen unterstrichen die Bedeutung dieser Maßnahmen. Darunter Jan Pazourek, Büroleiter des Dachverbands der Sozialversicherungsträger, Maria Paulke-Korinek von der Abteilung Impfwesen des Gesundheitsministeriums und Angelika Widhalm, Vorsitzende des Bundesverbands Selbsthilfe Österreich. Sie waren sich einig: Impfungen seien nicht nur gesundheitlich sinnvoll, sondern auch ökonomisch notwendig. Der politische Schulterschluss mit 450 Millionen Euro bis 2030 gilt als Meilenstein. Entscheidend werde nun die Umsetzung: einfache Wege zur Impfung, gezielte Information und Vertrauen in die Sicherheit der Vakzine. (red)