ÖGGH-Positionspapier: Sedierung bei Endoskopie

Die wesentliche Grundlage für das ÖGGH-Positionspapier „Sedierung bei gastrointestinaler Endoskopie“ stellen die S3-Leitlinie „Sedierung in der gastrointestinalen Endoskopie“ der Deutschen Gesellschaft für Gastroenterologie, Verdauungs- und Stoffwechselkrankheiten (Z Gastroenterol 2023; 61:1246–1301) und die Guideline der European Society of Gastrointestinal Endoscopy „Non-anesthesiologist administration of propofol for gastrointestinal endoscopy“ (Endoscopy 2015; 47:1175–1189) dar. Das Positionspapier soll einerseits eine zeitnahe Aktualisierung und Integration neuer wissenschaftlicher Erkenntnisse ermöglichen, andererseits regional differenzierte Organisationsstrukturen österreichischer Endoskopieeinheiten berücksichtigen.

Das Positionspapier ist über die Homepage der ÖGGH (Rubrik: Wissen/Wissenschaft „Leitlinien“) abbrufbar und kann niederschwellig nachgelesen werden. Darüber hinaus sei auf die Aktualisierung von „Antikoagulation und Endoskopie“ in der Rubrik Wissenswertes in Kürze auf der Homepage hingewiesen, wo die Thematik in sehr guter und kompakt-praxisrelevanter Form aufgearbeitet wurde.

Das ÖGGH-Positionspapier „Sedierung bei gastrointestinalen Endoskopien“ wurde von einem multidisziplinären Autorenteam aus der Gastroenterologie, Chirurgie, Anästhesie sowie der IVEPA (Endoskopieassistenz) erstellt und enthält insgesamt 26 Empfehlungen, gegliedert in:

  1. Vor der Untersuchung:
    a. Indikation und Aufklärung,
    b. Risikoabschätzung und strukturelle Voraussetzungen
  2. Substanzen:
    a. Propofol
    b. Andere Substanzen
    c. Kombinationen
  3. Prozedurales Management:
    a. Überwachung
    b. Geschultes Personal und Aufgabenverteilung
    c. Interventionen und Komplikationserfassung
  4. Nach der Untersuchung
    a. Entlassungskriterien
    b. Einschränkungen
    c. Spätkomplikationen und Qualitätssicherung

Zusätzlich ist ein Vorschlag für eine Entlassungscheckliste angeführt. In der Medikamentenanamnese wird darauf hingewiesen, dass neben potenziellen Allergien, Antikoagulanzien, Insulin und SGLT2-Inhibitoren insbesondere auch auf die Verwendung von Inkretinen geachtet werden soll, da diese die notwendige Nüchternphase verlängern können, sich in zunehmender Verwendung befinden und aufgrund gastrointestinaler Nebenwirkungen auch vermehrt Gastroskopien nach sich ziehen können. Darüber hinaus wird auf die Homepage der ÖGGH (www.oeggh.at) verwiesen.