Ringen um Förderungen für weitere PVE

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Krankenkassen, Bundesregierung und Länder feiern die 100. Primärversorgungseinheit. Der Ausbau soll weiter gehen, doch die Finanzierung dafür muss noch verhandelt werden.

Mit Juli eröffnen in Österreich drei neue Primärversorgungseinheiten. Damit steigt deren Zahl bundesweit auf 100, wie Gesundheitsministerin Korinna Schumann (SPÖ) am Freitag in einer Pressekonferenz mit Vertreter:innen der Sozialversicherung sowie der Länder hervorhob. Das Angebot an solchen Versorgungszentren bzw. -netzen sei in den vergangenen Jahren stark gestiegen, wurde betont. Ein weiterer Ausbau ist geplant, um die Finanzierung wird aber noch gerungen. Schumann verwies darauf, dass der Ausbau unter anderem durch Fördermittel gelungen ist. Insgesamt 100 Millionen Euro lagen dafür im Topf. Für eine Neuerrichtung konnten bis zu 1,5 Millionen Euro lukriert werden. Die Mittel sind jedoch so gut wie ausgeschöpft. „Es wäre gut, wenn wir die Förderung fortsetzen könnten“, befand der stellvertretende Obmann der ÖGK, Andreas Huss. Er kündigte an, dass es dazu Gespräche geben wird. Das Ziel sei weiterhin, bis 2030 mindestens 300 Primärversorgungseinheiten zu errichten.

Auch der Obmann der Österreichischen Gesundheitskasse, Peter McDonald, verwies darauf, dass die Zentren einen kostenlosen und hochqualitativen Zugang zur Gesundheitsversorgung auch außerhalb herkömmlicher Ordinationszeiten bieten würden. Bis zu 14 Berufsgruppen, so hob er hervor, seien in Primärversorgungseinrichtungen vertreten. Für Wiens Gesundheitsstadtrat Peter Hacker (SPÖ) sind diese Zentren auch eine Möglichkeit, den Rückgang bei der kassenärztlichen Versorgung zu kompensieren.

„Es finden sich immer weniger Ärzte, die alleine eine Ordination betreiben wollen“, gab er zu bedenken. Das Modell sei ein Erfolg. 150.000 Patient:innen würden pro Jahr in Wien dort inzwischen gezählt. Doch auch in den ländlichen Gebieten nimmt deren Zahl zu, wie die Salzburger Gesundheitslandesrätin Daniela Gutschi (ÖVP) hervorhob. Dort seien die Einheiten für die Versorgung ebenfalls essenziell. (red)