Lebensmittelhandel als Apotheken-Konkurrenz 

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Der klassische Handel will stärker vom wachsenden Gesundheitsmarkt profitieren. Vor allem der Lebensmittelhandel möchte Apotheken Konkurrenz machen. 

Der klassische Einzelhandel erkennt zunehmend das große Potenzial im Gesundheitsgeschäft. Vor allem der Lebensmittelhandel möchte sein Angebot an gesundheitsfördernden Produkten ausbauen, um ein größeres Stück vom „Gesundheitskuchen“ zu sichern. Laut einer aktuellen Online-Befragung (Consumer Check), durchgeführt von Reppublika Research im Juni 2025, wünschen sich 48 Prozent der Konsument:innen mehr Longevity-Produkte im Lebensmittelhandel – deutlich mehr als in Apotheken (22 Prozent) oder Drogerien (27 Prozent). Dabei geht es um Produkte, die helfen, die Lebensqualität im Alter zu erhalten wie beispielsweise Anti-Aging-Produkte oder Nahrungsergänzungsmittel. 

Gesundheit und gesundes Altern sind für die österreichische Bevölkerung längst keine Nischenthemen mehr: 81 Prozent der Befragten legen Wert auf ein langes, aktives Leben und sind bereit, dafür Geld auszugeben. Das verändert das Einkaufsverhalten – fast jede:r Zweite kauft bewusster ein und bevorzugt gesunde, nachhaltige Produkte. Die Umfrage zeigt: Die meisten Befragten investieren ihr Geld in gesunde Ernährung und Fitness (je 51 Prozent), gefolgt von Schlaf und Erholung (48 Prozent), medizinischer Vorsorge (42 Prozent) und einem gesunden Wohnumfeld (34 Prozent). 11 Prozent kaufen gezielt Anti-Aging-Produkte in Drogerien, neun Prozent nehmen ästhetische oder medizinische Behandlungen in Anspruch, acht Prozent setzen dabei auf Apothekenprodukte. Fast ein Drittel nutzt regelmäßig Wellness- oder Gesundheitseinrichtungen, ein Fünftel verwendet Gesundheits-Apps oder ist im Fitnessstudio aktiv. 

Diese Entwicklung weckt im Handel offenbar das Interesse, sich als Partner für Gesundheitsförderung zu positionieren. Der Handelsverband betont, dass die Investition in Longevity-Angebote auch eine Investition in Kund:innenbindung ist. Damit wächst der Druck auf Apotheken, sich im Wettbewerb nicht nur mit dem Onlinehandel, sondern auch mit dem klassischen Handel zu behaupten. (red)