PCR-Tests: So machen Bipa und dm den Apotheken Konkurrenz

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Die Drogeriekette dm bietet ebenfalls PCR-Tests für zuhause an. Bei Konkurrent Bipa sind Test-Sets wie berichtet ab kommender Woche erhältlich. Die Apothekerkammer warnt vor falsch interpretierten Testergebnissen und empfiehlt Beratung.

Das Geschäft um PCR-Test-Sets ist von Beginn an umkämpft. Mittlerweile befinden sich unterschiedlichste Produkte auf dem Markt. Zufrieden zeigt man sich bei dm mit der Nachfrage nach den seit Montag im Online-Shop der Drogerie-Kette erhältlichen PCR-Tests, die eine aktuelle Infektion mit SARS-CoV-2 nachweisen können. In den ersten 24 Stunden wurden 150 Test-Sets verkauft, die in Kooperation mit dem Salzburger Biotechnologieunternehmen Novogenia vertrieben werden, teilt das Unternehmen mit. Ersatz für behördliche PCR-Testungen, die bei spezifischen Berufsgruppen und medizinisch indizierten Fällen vorgenommen werden, sei der Coronavirus-Test für Zuhause allerdings nicht. Ebenfalls einen PCR-Test für daheim bietet wie berichtet Bipa an, wobei dieser erst ab kommender Woche in 500 Geschäften und im Online-Shop erhältlich sein wird. Das Wiener Start-Up-Unternehmen LEAD Horizon hat eine erste Lieferung im hohen fünfstelligen Bereich produziert, wobei neben dem Rewe-Konzern auch Privatpersonen und Pflegeeinrichtungen in Wien und Niederösterreich bedient werden.

„Einfach den Test zu kaufen ist zu wenig. Es kommt auf die korrekte Durchführung und den richtigen Umgang mit dem Testergebnis an. Falsch interpretierte Testergebnisse stellen eine Gefahr für die Gesundheit dar“, gibt Raimund Podroschko, Vizepräsident der Österreichischen Apothekerkammer, zu bedenken. Dies gelte sowohl für PCR-Tests, die Aufschluss über eine aktuelle Infektion geben, als auch für Antikörpertests, die eine zumindest zwei Wochen zurückliegende Erkrankung anzeigen. Bei Antikörpertests gebe es große qualitative Unterschiede. Außerdem könne es aus verschiedenen Gründen zu falsch positiven und falsch negativen Ergebnissen kommen, warnt die Apothekerkammer. Das Testergebnis sollte daher in jedem Fall mit einer fachkundigen Person wie einer Apothekerin oder einem Apotheker besprochen werden. Da Gesundheitsministerium betont, dass Drogerie-Tests auf SARS-CoV-2 primär dem „individuellen Sicherheitsgefühl“ der Bevölkerung dienen. Ein negatives Testergebnis erspare einem nach einem Auslandsaufenthalt oder nach Kontakt mit einer mit COVID-19 infizierten Person aber nicht die für solche Fälle vorgeschriebene 14-tägige Heimquarantäne. (red)

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