In der Debatte um allfällige US-Zölle auf Medikamente schlägt die Pharmaindustrie Alarm: Eine Einführung würde zu Handelsbarrieren und in Folge zu einer Gefährdung der Versorgung führen.
Arzneimittel sollen, abseits des bestehenden GATT-Abkommens, von Zöllen ausgenommen werden. Das fordert die Industrievertretung Pharmig in einer neuen Aussendung. Im Medikamentenmarkt sei eine Globalisierung zwar heute gang und gäbe, Handelsbarrieren hätten aber unmittelbare Auswirkungen auf die Gesundheitsversorgung – „und zwar negative“, wird Generalsekretär Alexander Herzog zitiert. „Selbst wenn Arzneimittel jetzt auch nur mit einem geringen Prozentsatz an zusätzlichen Zöllen belegt werden, würde das der Versorgung schaden. Gar nicht davon zu sprechen, wenn es, wie es derzeit im Raum steht, 200 Prozent wären! Derartige Eingriffe schaden der gesamten Versorgungskette und am Ende auch den Patientinnen und Patienten“, betont Herzog.
Die Pharmig fordert, dass Rahmenbedingungen in Europa verbessert werden. Medikamente sollten als Investition in die Gesundheit verstanden werden, Preis- und Erstattungsregelungen sollten den Wert und den Nutzen widerspiegeln. Auch oder vor allem in Österreich, wo die Pharmig eine Niedrigpreispolitik im Arzneimittelsektor beklagt. Hinzu kommen enorm gestiegene Kosten für die Unternehmen und die gerade in Österreich überdurchschnittlich hohe Inflation – „eine toxische Mischung“, mahnt Herzog. Das in den vergangenen Wochen diskutierte Preisband, aber auch andere Regelungen im Erstattungsbereich sollten laut Pharmig „zumindest“ ins Dauerrecht überführt werden. Andernfalls seien die Unternehmen alle zwei Jahre mit ungewissen Preisregelungen konfrontiert. (red)