Der Andrang auf gewidmete Medizinstudienplätze für den öffentlichen Dienst wächst. Trotz ausreichender Bewerbungen könnte es aber sein, dass nicht alle Plätze besetzt werden.
Das Interesse an den sogenannten gewidmeten Medizinstudienplätzen ist in diesem Jahr deutlich gestiegen: Waren es im Vorjahr noch rund 600 Bewerbungen, so gab es heuer fast 900, wie ein Rundruf der APA an den Medizin-Unis Wien, Graz, Innsbruck und der Uni Linz zeigt. In Österreich wurden seit dem vergangenen Jahr 85 von insgesamt 1.900 Medizinstudienplätzen für „Aufgaben im öffentlichen Interesse“ reserviert, um dem Mangel an Ärzt:innen in Spitälern, Kassenpraxen sowie beim Bundesheer und der Polizei entgegenzuwirken. Interessierte müssen sich verpflichten, nach dem Abschluss in diesen Bereichen zu arbeiten, und erhalten dafür ein Stipendium sowie Erleichterungen beim Aufnahmetest. Bewerber:innen müssen lediglich unter den besten 25 Prozent abschneiden.
Trotz des gestiegenen Interesses gibt es jedoch keine Garantie, dass alle 85 gewidmeten Plätze tatsächlich besetzt werden. Im Vorjahr konnten nur 49 der 85 Plätze vergeben werden, obwohl 600 Bewerbungen vorlagen. Viele Interessenten schnitten entweder zu schlecht ab, um einen gewidmeten Platz zu bekommen, oder erzielten so gute Ergebnisse, dass sie einen regulären Studienplatz ohne Verpflichtung erhielten. Nur die Medizin-Uni Wien und das Bundesheer konnten damals alle gewidmeten Plätze füllen, während die nicht besetzten Plätze wieder an die besten Bewerber:innen im regulären Auswahlverfahren gingen.
Sollte das Studium oder der Dienst vorzeitig beendet werden, muss das Stipendium zurückgezahlt werden. Mehr als die Hälfte der Bewerbungen gingen in diesem Jahr an die Bundesländer, rund ein Viertel an die ÖGK. An der Medizin-Uni Wien, auf die fast die Hälfte aller MedAT-Anmeldungen entfällt, interessiert sich eine hohe Zahl für Plätze beim Bundesheer, während das Innenministerium kaum Nachfrage verzeichnet. (red/APA)