Neue Leitlinien für Bluthochdruck

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Die Werte für Bluthochdruck sorgen wieder einmal für Debatten. In den USA schwenken Kardiolog:innen nun auf die Einteilungen ihrer europäischen Kolleg:innen ein.

Nach immer wieder etwas unterschiedlichen Einteilungen ziehen die amerikanischen und die europäischen Kardiolog:innen an einem Strang, berichtet die Austria Presse Agentur. Als normaler Blutdruck werden demnach generell weniger als 120 mmHg systolisch und weniger als 80 mmHg diastolisch angesehen. Laut der neuesten Version der US-Leitlinien sollte bei verdächtigen Werten möglichst früh gehandelt werden, sagte Daniel Jones, führender US-Fachmann für Bluthochdruck und Co-Autor der nun aktualisierten Empfehlungen zur Hypertonie der größten US-Fachgesellschaften (American Heart Association/AHA und American College of Cardiology/ACC).

Hoher Blutdruck betrifft fast 50 Prozent der Erwachsenen in den USA. Dieser Anteil dürfte auch in vielen westlichen Industriestaaten ähnlich hoch sein. In den vergangenen 30 Jahren sind die empfohlenen Werte zunehmend nach unten gerutscht. Jetzt sind sie in den USA und Europa (European Society of Cardiology/ESC) de facto gleich: Ein erhöhter Blutdruck besteht bei Werten zwischen 120 bis 129/80 mm Hg. Hypertonie der Stufe 1 sind dann 130 bis 139 mmHg zu 80 bis 89 mmHg, darüber spricht man von einer Hypertonie der Stufe 2. Das sind die aktuellen US-Empfehlungen, die sich seit 2017 nicht verändert haben. In Europa wurde im Vorjahr die Kategorie eines „erhöhten Blutdrucks“ neu eingeführt, definiert mit 120 bis 139 mmHg (systolisch) zu 70 bis 89 mmHg (diastolisch), bei dem eine Behandlung zumindest bereits überlegt werden sollte. Darüber liegt eine Hypertonie mit den auch in Amerika genannten Abstufungen vor. (red/APA)