Eine internationale, doppelblinde, placebokontrollierte Studie mit einem bekannten pflanzlichen Wirkstoff belegt die Wirkung bei Patient:innen mit chronischer Herzinsuffizienz.
Seit mehr als 200 Jahren angewendet, jetzt erstmals auch wissenschaftlich bewiesen: der Wirkstoff Digitoxin aus dem rotem Fingerhut (Digitalis purpurea) hilft bei Herzschwäche. Das bestätigten Forscher:innen in zehnjähriger Arbeit an einer klinischen Studie mit mehr als 1200 Patient:innenen, bei der sie den Wirkstoff auf seine Sicherheit und Wirksamkeit hin untersuchten, wie die Medizinische Hochschule Hannover (MHH) am Freitag berichtete. Die Ergebnisse wurden in der medizinischen Fachzeitschrift „New England Journal of Medicine“ veröffentlicht.
Zur Wirkstoffgruppe der Herzglykoside zählt auch der Wirkstoff Digitoxin. Die Forscher:innen konnten nun wissenschaftlich einwandfrei nachweisen, dass Digitoxin einen deutlich positiven Effekt bei einer Herzschwäche aufgrund einer verminderten Pumpfunktion und einer unzureichenden Entleerung der linken Herzkammer hat. Eine Zusatztherapie mit Digitoxin verringert demnach bei Patient:innen mit solch einer fortgeschrittenen Erkrankung die Sterblichkeit und die Zahl der Krankenhausaufenthalte wegen Herzschwäche. Herzinsuffizienz ist eine der häufigsten Ursachen dafür, dass Menschen ins Krankenhaus eingewiesen werden müssen oder sogar an den Folgen sterben. (red)
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