Telemedizin stärkt Versorgung chronischer Wunden

© Jana Madzigon

Beim aktuellen Dialogforum der Initiative „Wund?Gesund! standen E-Health, Digitalisierung und Telemedizin im Fokus der Diskussion. 

Die Initiative „Wund?Gesund!“ hat sich in den vergangenen Jahren als Plattform für den Austausch zwischen Expert:innen, Journalist:innen und Interessierten zur Versorgung chronischer Wunden etabliert. Das aktuelle Dialogforum widmete sich den Themen E-Health, Digitalisierung und Tele-Wundmedizin. Bei einer Presseveranstaltung in Wien diskutierten Alexander Degelsegger-Márquez (Gesundheit Österreich GmbH), Gisela Ernst (Universität Wien) sowie die „Wund?Gesund!“-Vertreter Peter Grillitsch und Philipp Lindinger mit den Teilnehmer:innen. „Am 19. September findet der nächste ‚Tag der Wunde‘ statt. Aktuell arbeiten Bund, Länder, Städte und Gemeinden, die Kassen sowie Stakeholder aus Interessenvertretungen und Wirtschaft jeweils auf ihrer Ebene an der Modernisierung im Bereich E-Health. Telewundmedizin als Thema beschäftigt uns seit der Corona-Pandemie immer stärker. Betroffene, pflegende Angehörige, mobile Pflegedienste und alle Gesundheitsberufe haben hier enorme Expertise aufbauen können“, erklärte Grillitsch eingangs. 

Degelsegger-Márquez betonte, dass die Schaffung telegesundheitlicher Präventions- und Versorgungsangebote ein wichtiges Ziel der österreichischen E-Health-Strategie sei. Internationale Beispiele und die Evidenzlage zeigen, dass das Wundmanagement ein Bereich ist, in dem telemedizinische Angebote die Versorgung verbessern können. Auch rechtlich sei der Weg bereits geebnet, meinte Ernst: „Das Berufsrecht der verschiedenen Gesundheitsberufe hat bereits Anpassungen erfahren, die Telemedizin ausdrücklich ermöglichen. Damit gemäß dem Grundsatz ‚digital vor ambulant vor stationär‘ diese Leistungen auch faktische Bestandteile des Systems werden, müssen sie auch erstattungsfähig sein. Rechtlich ist das bereits möglich.“ Lindinger ergänzte: „Digitale Gesundheitsanwendungen gewinnen zusehends an Bedeutung, auch für die Versorgung chronischer Wunden. Damit diese Innovationen noch stärker bei den Betroffenen ankommen, braucht es einen zukunftsorientierten Blick seitens der Politik und der Sozialversicherung.“ (kagr)