Der neue CEO an der Spitze von Novo Nordisk, der Österreicher Maziar Mike Doustdar, greift durch. Weil trotz Boom mit neuen Abnehmmitteln die Gewinne geringer ausfallen als gedacht, wird jetzt gespart.
Der neue CEO an der Spitze des dänischen Pharmaherstellers Novo Nordisk, der Österreicher Maziar Mike Doustdar, reagiert mit einem Sparkurs und massivem Stellenabbau auf den wachsenden Druck im Markt für Abnehmspritzen. Der Konzern war lange Zeit Vorreiter in dem Geschäft mit Arzneien gegen Fettleibigkeit, verliert aber wie berichtet zunehmend Marktanteile an Konkurrenten wie den US-Rivalen Eli Lilly. Zuletzt gab es eine Gewinnwarnung, weil die Ergebnisse nicht so stark steigen, wie erwartet. Weltweit würden bis Ende 2026 rund 9.000 Jobs gestrichen, teilte das dänische Unternehmen am Mittwoch mit. Das sind nach Unternehmensangaben 11,5 Prozent der Belegschaft.
Die Restrukturierungskosten beziffert Novo auf rund eine Milliarde Euro, einschließlich Wertminderungen. Genauso viel verspricht sich das Management ab 2026 dann jährlich einsparen zu können. Das Ziel sei es, das Unternehmen schlanker aufzustellen und Entscheidungen zu beschleunigen. So soll der Konzern vor allem auf die Wachstumschancen im Bereich Diabetes und Adipositas ausgerichtet werden, hieß es.
Infolge der Restrukturierung passte Novo Nordisk den Ausblick für 2025 an und hat die Gewinnprognose für 2025 zum dritten Mal gesenkt. Statt einer möglichen Steigerung um bis zu 27 Prozent, wie noch im Februar prognostiziert, rechnet Novo Nordisk währungsbereinigt nun nur noch mit einem operativen Gewinnzuwachs zwischen vier und zehn Prozent. Zuletzt war das Management von 10 bis 16 Prozent Plus ausgegangen. Das hatte zu massiven Kursverlusten geführt. Nun legte die Aktie um rund drei Prozent zu, seit Jahresbeginn liegt sie aber weiterhin rund 40,6 Prozent im Minus. (red/Agenturen)