Ärztekammer will mit ÖGK bei Prävention kooperieren

© ÖÄK/Stefan Seelig

Die Bundeskurie niedergelassene Ärzt:innen in der Ärztekammer will Prävention und Vorsorge forcieren und lädt die Sozialversicherung zur Umsetzung von ausgearbeiteten Konzepten ein.

„Vorsorge und Prävention brauchen auch für die Zukunft eine moderne und sinnvolle Basis“, fordert Edgar Wutscher, Vizepräsident der Österreichischen Ärztekammer und Bundeskurienobmann der niedergelassenen Ärzt:innen. Gerade in Zeiten von Budgetknappheit sind Investitionen in diesem Bereich besonders sinnvoll. „Die Folgekosten alleine von Adipositas belasten den österreichischen Staatshaushalt mit Milliardenbeträgen. Viele Krebsarten können bei rechtzeitiger Diagnose gut behandelt und geheilt werden. Jetzt auf Prävention zu setzen, würde sich also für alle Beteiligten auszahlen – sowohl für die Bevölkerung als auch für das Budget“, betont Wutscher.

„Die Bundeskurie niedergelassene Ärzte hat bereits sehr gute Konzepte für moderne und umfassende Präventionsmaßnahmen ausgearbeitet“, erinnert Dietmar Bayer, Obmann-Stellvertreter der Bundeskurie niedergelassene Ärzt:innen: „Bei den Vorzeigemodellen der SVS wie dem Junior Check für die Gruppe der Sechs- bis 18-Jährigen, bei denen es eine Vorsorge-Lücke gibt, oder dem Vorsorgehunderter gibt es bereits gut dokumentierte Erfolge im Echtbetrieb. Dazu liegt nach wie vor der Vorschlag aus dem ÖÄK-Regierungsprogramm auf dem Tisch: die Weiterentwicklung der e-Card zu einer digitalen Gesundheitsvorsorgekarte mit Implementierung eines für alle Altersgruppen angepassten Vorsorgeprogramms“, betont Bayer.

„Gerade im Kassenbereich gäbe es noch viel Verbesserungspotenzial, nicht nur bei der Vorsorge“, betont Naghme Kamaleyan-Schmied, Obmann-Stellvertreterin der Bundeskurie niedergelassene Ärzt:innen: „Medizin beginnt mit Gesprächen. Deshalb braucht es, um die Prävention zu forcieren, neben den genannten Maßnahmen auch eine deutliche Aufwertung der Gesprächsmedizin. Das wäre der Schlüssel, um das Vertrauen der Bevölkerung in das Gesundheitssystem zu stärken. Die Kassenmedizin muss prinzipiell aufgewertet werden, damit der niederschwellige Zugang zur Versorgung für Patientinnen und Patienten wie gewohnt gewährleistet bleibt und Kollateralschäden durch lange Wartezeiten verhindert werden.“ Die Ärzt:innen laden die Sozialversicherungen ein, gemeinsam das Thema moderne Prävention und Vorsorge anzugehen und Maßnahmen umzusetzen. (rüm)