Briten verbieten Werbung für Junk-Food

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So einfach können Präventionsmaßnahmen sein: Werbeverbot soll Fettleibigkeit bei Kindern eindämmen. Bereits umgesetzte Schritte wie eine Zuckersteuer zeigten Wirkung. 

Fettleibig, also übergewichtig bis adipös: Das sind laut dem Londoner Gesundheitsministerium derzeit 27 Prozent der Kinder und Jugendlichen zwischen zwei und 15 Jahren. Um Übergewicht und Adipositas unter den Jüngsten einzudämmen, wird nun im britischen Fernsehen jeweils ab Mittwoch nur noch nach 21 Uhr für Junk-Food geworben und im Internet gar nicht mehr. Initiiert wurde die Maßnahme von Herstellern von Chips, Pommes, Schokolade & Co: Sie kommen damit einem Verbot von Werbung für Junk-Food zuvor, das die Regierung beschlossen hat und das Anfang 2026 in Kraft treten soll.  

Das Werbeverbot für Lebensmittel mit einem hohen Gehalt an Kilokalorien, Fett, Salz und Zucker ist aber nur ein Teil eines Pakets von Maßnahmen mit dem Ziel, Kindern und Jugendlichen dabei zu helfen, ihr Normalgewicht zu erlangen oder dies zu behalten. Eine weitere Maßnahme ist die bereits 2015 eingeführte Zuckersteuer auf stark gesüßte Getränke, die die Hersteller zahlen müssen. Diese senkten seither den Zuckergehalt von Softdrinks. Seit einigen Jahren ebenfalls Teil des Pakets: Supermärkte dürfen Schokoriegel & Co nicht mehr auf Augenhöhe von Kindern vor der Kasse platzieren. Außerdem verbat man den Märkten beispielsweise bei Schokolade Lockangebote á la eins plus eins gratis.  

Allein durch diese Maßnahmen ging der Anteil der Fettleibigen unter Kindern und Jugendlichen in den vergangenen Jahren um 8 Prozent zurück, und das auch unter den Erwachsenen, dies auf aktuell 64 Prozent. Von dem Werbeverbot für Junk-Food erwartet sich die Regierung eine weitere Reduktion. Aber nicht nur das: Man hofft auch auf Einsparungen im Gesundheitssystem, konkret bei Behandlungskosten. Sind doch Übergewicht und Adipositas ein Risikofaktor für eine ganze Reihe an Erkrankungen, wie des Bewegungsapparats, für Diabetes mellitus Typ 2 und für Krebs. (sst)