Mammakarzinom: Altersverteilung der Neuerkrankungen

Mit rund einem Drittel aller malignen Neuerkrankungen ist das Mammakarzinom die mit Abstand häufigste Krebserkrankung der Frau in Österreich. Die meisten Neuerkrankungen werden in der Altersgruppe 60–64 Jahre diagnostiziert. Mit dem höchsten Risiko einer Brustkrebsdiagnose ist allerdings die Altersgruppe 75–79 Jahre konfrontiert.

Im Jahr 2023 war das Mammakarzinom mit 6.902 Neuerkrankungen und einem Anteil von 31,6 % die häufigste maligne Erkrankung bei Frauen. Nach Brustkrebs als häufigster Lokalisation folgt mit großem Abstand das Lungenkarzinom mit 10,7 %, gefolgt von Darmkrebs mit 9,9 %. Bei der Krebsmortalität lag das Mammakarzinom im Jahr 2023 mit 1.628 Todesfällen (17,1 % aller Krebssterbefälle) hinter Lungenkrebs mit 1.770 Fällen (18,6 % aller Krebssterbefälle) an zweiter Stelle.1

Erkrankungsalter bei Brustkrebs (60–64 Jahre) liegt etwas unter dem Durchschnitt von Krebserkrankungen bei Frauen (70–74 Jahre)

Die aktuellen Daten des Österreichischen Nationalen Krebsregisters (Jahresdurchschnitt 2021–2023)1, 2 zeigen erwartungsgemäß einen deutlichen altersabhängigen Anstieg der Neu­erkrankungen beim Mammakarzinom sowie bei der Gesamtheit aller Krebsfälle (Abb. 1A). Beim Mammakarzinom findet man einen höheren Anteil an Neuerkrankungen in den ­Altersgruppen 35–39 bis 55–59 Jahre in Relation zur Gesamtheit aller Krebsfälle. Das prozentuale Maximum von 12,0 % beim Mamma­karzinom wird in der Altersgruppe 60–64 Jahre erreicht (100 % = alle Brustkrebsneuerkrankungen). Bei der Gesamtheit aller Krebsfälle wird das prozentuale Maximum (12,8 %) erst etwas später in der Altersgruppe 70–74 Jahre erreicht (Abb. 1A).

Höchstes Erkrankungsrisiko bei den 75- bis 79-Jährigen

Betrachtet man die Anzahl der Neuerkrankungen je 100.000 Frauen in derselben Altersgruppe (altersspezifische Inzidenzrate) beim Mammakarzinom, sieht man zunächst einen Anstieg in den Altersgruppen 30–34 bzw. 35–39 Jahre (Abb. 1B). Danach folgt eine Plateauphase in den Altersgruppen 45–49 bis 55–59 Jahre. Hier bleibt das Erkrankungsrisiko relativ konstant, erst in der Altersgruppe 60–64 Jahre erfolgt wieder eine Zunahme. Das Maximum des Erkrankungsrisikos wird in der Altersgruppe 75–79 Jahre erreicht. Somit ist die Altersverteilung des Erkrankungsrisikos beim Mammakarzinom ähnlich zur Gesamtheit aller Krebsfälle mit einem Maximum in der Altersgruppe 80–84 Jahre (Abb. 1B).
Die altersspezifische Inzidenzrate ist gut geeignet, um den Zusammenhang zwischen Lebensalter und Erkrankungshäufigkeit zu zeigen. Die Fallzahl wird hier durch die absoluten Anzahl der Frauen in der entsprechenden Altersgruppe dividiert und als Zahl der jährlichen Neuerkrankungen pro 100.000 Frauen angegeben.1 Es ist daher ersichtlich, dass das prozentuale Maximum an Neuerkrankungen in der Altersgruppe 60–64 Jahre auf die erhöhte Anzahl an Frauen in dieser Altersgruppe zurückzuführen ist und nicht auf ein erhöhtes Risiko (Abb. 1A).