© Novartis Österreich / Martin Vandory Eine neue Zellkulturanlage in Tirol soll therapeutische Proteine für den Einsatz in neuen Therapien produzieren. Sie wurde nun in Betrieb genommen.
Die Eröffnung einer Produktionsanlage bei Novartis in Kundl (Tirol) ist Teil einer 2023 angekündigten Investition und folgt auf die Inbetriebnahme einer ähnlichen Anlage in Schaftenau im Jahr 2024. Zusammen wurden 500 Millionen Euro investiert. Mit der Eröffnung der neuen Anlage in Kundl schließt Novartis Österreich eine 2023 angekündigte Expansion ab. „Zusammen sind unsere Zellkulturanlagen in Schaftenau und Kundl die produktivsten im Novartis-Netzwerk“, betonte Roland Gander, der weltweit für die gesamte Herstellung von therapeutischen Proteinen bei Novartis verantwortlich ist. „Die beiden Standorte stehen für den Höhepunkt einer langen Innovationstradition hier in Tirol. Mit dem Novartis Campus in Kundl und auch in Schaftenau decken wir heute die gesamte Wertschöpfungskette der biopharmazeutischen Produktion ab – von der Entwicklung des Wirkstoffs bis zum fertigen Produkt.“
In der neuen Anlage mit einem hohen Fermentationsvolumen von 1,8 Millionen Litern pro Jahr werden monoklonale Antikörper und andere Arten von großen Molekülen auf Basis von Säugetierzellen hergestellt, die zur Behandlung von Autoimmun- oder rheumatischen Erkrankungen und Multipler Sklerose eingesetzt werden. Der Schwerpunkt in der Planung lag darauf, neue Standards in der Produktions- und Automatisierungstechnik bei geringem Energieverbrauch zu setzen. Diese Technologien werden ab 2026 eine CO2-neutrale Produktion in den eigenen Anlagen ermöglichen.
„Der Novartis-Campus in Tirol ist einer der technologisch fortschrittlichsten Standorte in unserem Netzwerk und ein Beweis für die hohe Kompetenz unserer Teams in Kundl und Schaftenau. Wir haben diese Investition vor zwei Jahren angekündigt – jetzt ist es entscheidend, die Rahmenbedingungen und das regulatorische Umfeld genau im Blick zu behalten, damit Österreich auch künftig solche Investitionen anziehen kann“, betonte Steffen Lang, President Operations und Mitglied des Novartis Executive Committee.
„Unseren Wohlstand werden wir nur halten können, wenn es in unserem Land Wachstum und Innovation gibt. Das neue Werk von Novartis steht insbesondere für Versorgungssicherheit und die Stärkung des Industriestandortes. Der Bereich Pharma und Life Sciences wird ein zentrales Thema bei der Entwicklung der Industriestrategie sein, die wir als Bundesregierung mit Nachdruck vorantreiben“, sagte Wolfgang Hattmannsdorfer, Bundesminister für Wirtschaft, Energie und Tourismus. „Die Investition von Novartis zeigt, dass sich Österreich trotz des schwierigen internationalen Wettbewerbs als Standort für pharmazeutische Produktion und Entwicklung immer wieder durchsetzen kann. Gleichzeitig ist ein solcher Erfolg alles andere als eine Selbstverständlichkeit. Gerade in einem derart herausfordernden Umfeld, wie wir es derzeit erleben. Daher kann man dieses klare Bekenntnis zu Österreich gar nicht hoch genug schätzen, auch wenn die Entscheidung für eine solche Investition bereits vor einigen Jahren getroffen wurde“, betonte PHARMIG-Generalsekretär Alexander Herzog in einer Aussendung. (rüm)