Hohe Energiepreise bremsen die Antibiotikaproduktion in Tirol

© Sandoz GmbH

Die Energiekosten am Novartis-Standort Kundl könnten sich auf bis zu 120 Millionen Euro pro Jahr erhöhen. Der Pharmariese überlegt nun, die Produktion zu drosseln.

Die Energiekrise hinterlässt auch in der Pharmabranche Spuren: Der Schweizer Pharmakonzern Novartis scheint laut Berichten der „Tiroler Tageszeitung“ und von „Kurier“ aufgrund von steigenden Energiekosten über eine Produktionsdrosselung am Standort Kundl/Schaftenau nachzudenken. Im Vorjahr beliefen sich die Kosten auf zehn bis 15 Millionen Euro – bei den aktuellen hohen Preisen könnten sie sich fast verzehnfachen und auf bis zu 120 Millionen Euro ansteigen. „Wir können das nicht abfangen“, sagt Geschäftsführer Mario Riesner. Betroffen sein könnte etwa die Antibiotika-Produktion. Es ist die einzige außerhalb Chinas.

Novartis hatte erst kürzlich noch kräftig in seinen Standort in Tirol investiert und neue Anlagen gebaut. In Kundl sind insgesamt 4.500 Menschen beschäftigt. In den vergangenen Monaten wurde außerdem bekannt, dass Novartis die Generika-Sparte Sandoz an die Börse bringen möchte, da der Konzern sich auf seine Hauptsparte – genannt Innovative Medicines – konzentrieren und neu aufstellen. Der US-Markt wird dabei mehr an Bedeutung gewinnen. Der Umbau soll 8.000 Stellen oder rund 7 Prozent der Belegschaft den Job kosten. (kagr)