Neuer Regionalblock bei Rippenfrakturen: Erector Spinae Plane Block (ESPB)

Bei Patientinnen und Patienten mit traumatischen Rippenfrakturen kann der Erector-Spinae-Plane-Block (ESPB) eine wertvolle Ergänzung im multimodalen Schmerzmanagement darstellen. Das Verfahren kann – bei entsprechender Supervision – auch von Assistenzärztinnen und -ärzten sicher durchgeführt werden.

„Ich kann wieder frei atmen – der Schmerz ist weg“

Rippenfrakturen sind insbesondere bei älteren Patientinnen und Patienten (≥ 65 Jahre) mit einer erhöhten Mortalität verbunden. Wie bei anderen Frakturen wird zunehmend auf regionale Anästhesieverfahren gesetzt, um den Bedarf an systemischen Opioiden zu reduzieren und gleichzeitig eine effektive Schmerztherapie zu gewährleisten.

Studienaufbau und Methodik

Im Rahmen einer prospektiven Beobachtungsstudie wurden 19 erwachsene Patientinnen und Patienten mit traumatischen Rippenfrakturen untersucht.
Primäre Endpunkte waren die subjektiv empfundene Schmerzintensität, die Gesamtmenge verabreichter Opioide (in Morphinäquivalenten, MME) sowie die Lungenfunktion – gemessen anhand der forcierten Vitalkapazität (FVC) und des maximalen inspiratorischen Drucks (MIP). Diese Parameter wurden vor sowie zu verschiedenen Zeitpunkten nach Durchführung des ESPB erhoben.
Sekundäre Endpunkte umfassten pulmonale Komplikationen, unerwünschte Ereignisse, Wiederaufnahmen innerhalb von 30 Tagen, Aufenthaltsdauer im Krankenhaus, Mortalität, Intensivaufenthalt sowie die technische Erfolgsrate des Verfahrens.

Ergebnisse

Der ESPB führte zu einer deutlichen Verbesserung aller gemessenen Parameter – mit Ausnahme der FVC. Die technische Erfolgsrate lag bei 100 %, und es traten keine schwerwiegenden Nebenwirkungen auf.

Fazit

Trotz der begrenzten Stichprobengröße zeigt die Studie, dass der ESPB ein sicheres und praktikables Verfahren ist, das auch von weniger erfahrenen Ärztinnen und Ärzten unter fachkundiger Anleitung durchgeführt werden kann. Die Ergebnisse unterstreichen das Potenzial des ESPB als effektive Ergänzung im Schmerzmanagement bei Rippenfrakturen.