© Seventyfour – stock.adobe.com Psychische Probleme sind unter Jugendlichen immer stärker verbreitet. Der Verband pro mente Austria fordert nun mehr Ressourcen für Hilfsangebote.
Die Hälfte der österreichischen Jugendlichen fühlt sich psychisch nicht gut. Jeder zehnte Teenager zeigt Anzeichen von hoher psychischer Belastung. Auch Angst-, Ess-, und Persönlichkeitsstörungen, ADHS und Depressionen sind hierzulande unter den jungen Menschen verbreitet. Und dem nicht genug: „Nach Unfällen sind mittlerweile Suizide die häufigste Todesursache im Jugendalter“, sagt der Präsident von pro mente Austria, der auch weiß, dass die Zahl der Jugendlichen mit psychischen Problemen bis hin zu psychiatrischen Erkrankungen zuletzt stieg. In Anbetracht dessen fordert pro mente, der Dachverband der Vereine und Gesellschaften für psychische und soziale Gesundheit, mehr Ressourcen für niederschwellige Hilfsangebote. Trotz der angespannten Budgetsituation dürfe man nicht „eine inzwischen ganz große Gruppe im Regen stehen lassen“.
Damit psychisch belastete Jugendliche die Therapie erhalten, die sie benötigen, brauche es Anlaufstellen ohne lange Wartezeiten, Schutzräume und Vertrauensorte sowie die Verknüpfung von digitalen und analogen Hilfsangeboten.
Als Ursachen für die psychischen Probleme und psychiatrischen Erkrankungen unter Jugendlichen nennt pro mente Austria-Präsident Klug den exzessiven Konsum von Social Media, insbesondere von TikTok und Instagram, die zwischen 2012 und 2016 aufkamen. Durch die Corona-Pandemie mit der sozialen Isolation sei es in den Jahren seit 2020 noch einmal zu einem Anstieg gekommen. Auch Leistungsdruck und familiäre Probleme würden eine Rolle spielen. Daneben sorge die weltpolitische Situation für Verunsicherung. „Wir haben Krieg, wir haben den Klimawandel, das ist für junge Menschen sehr irritierend, weil sie nicht wissen, wie es für sie weitergeht.“ (sst)