Neuer Therapieansatz bei Lungenfibrose

Ein Forschungsteam der Med Uni Graz prüft einen neuen Wirkstoff gegen die bisher unheilbare Krankheit. Es ist die weltweit erste Studie dieser Art. 

Das Projekt ist die erste Untersuchung, die den Wirkstoff Diethylsuccinat (DES) im Zusammenhang mit Lungenfibrose erforscht. Dabei handelt es sich um eine zellgängige Modifikation von Succinat, einem Metaboliten des Zitronensäurezyklus. Erste Studienergebnisse seien vielversprechend, teilte die Med Uni Graz mit. 

Die idiopathische Lungenfibrose (IPF) schreitet langsam voran. Wird sie entdeckt, ist die Erkrankung meist schon weit fortgeschritten. Heilung gibt es bisher nicht. Thomas Bärnthaler, Leiter der Forschungseinheit Molekulare Pharmakologie bei Lungenerkrankungen am Lehrstuhl für Pharmakologie der Med Uni Graz, will das ändern. „Unsere bisherigen Beobachtungen deuten darauf hin, dass Diethylsuccinat antifibrotische Effekte hat. Damit könnten wir einen völlig neuen Ansatz für die Behandlung der Lungenfibrose eröffnen“, so der Grazer Pharmakologe zum Start desauf vier Jahre geförderten Forschungsprojektes. Ziel ist es, die Erkrankung zu stoppen und die Schäden im Lungengewebe eventuell rückgängig zu machen. 

Bereits in vorausgegangenen Forschungsprojekten rückte bei Bärnthaler der Energiestoffwechsel der Zellen in den Fokus. Störungen in diesen Prozessen könnten den Verlauf der IPF wesentlich beeinflussen. Im Fall von Diethylsuccinat konnte das Grazer Forschungsteam bereits feststellen, dass es krankhafte Umbauvorgänge in der Lunge im Mausmodell verringert. Nun prüft das Team, wie DES am besten verabreicht werden kann – als Tablette, Inhalation oder Injektion. „Wir wollen nicht nur herausfinden, ob DES wirkt, sondern auch verstehen, wie genau es wirkt. Dieses Wissen ist entscheidend, um den Weg in Richtung klinische Studien vorzubereiten”, erklärte Bärnthaler. (APA/tab) 

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