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Aktuelle Trends in der Geriatrie

Wir sprachen mit Prim. Univ.-Prof. Dr. Marcus Köller, Vizepräsident der Österreichischen Gesellschaft für Geriatrie und Gerontologie über die Bedeutung der Sarkopenie in der Behandlung alternder Patient:innen und über den aktuellen Trend des “Deprescribings” in der Geriatrie.

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DAS WICHTIGSTE IN KÜRZE:

  • Eine Kernkomponente der Gebrechlichkeit ist die Sarkopenie. Während ca. 10 % der 60-Jährigen an einer Sarkopenie leiden, sind es bei den 80-Jährigen schon 50 %.
  • Die Hauptursachen für die Sarkopenie sind Mangelernährung und Proteinmangel. Ein weiteres Problem ist der Vitamin-D-Mangel, der nicht nur mit einem erhöhten Frakturrisiko, sondern auch mit einem erhöhten Sturzrisiko assoziiert ist. Auch immunologische Prozesse, wie z. B. Entzündungsprozesse, fördern den Muskelabbau, da die proinflammativen Zytokine wie TNF-alpha den Muskelabbau steigern.
  • Ab dem 50. Lebensjahr wird das Krafttraining wichtiger als das Ausdauertraining, um eine Sarkopenie zu vermeiden.
  • Bis zu einem Drittel der Akutaufnahmen in Spitälern entstehen bei geriatrischen Patient:innen mit Polypharmazie durch Neben- und Wechselwirkungen von Medikamenten. Retrospektiv betrachtet könnte man ca. 50 % dieser Neben- und Wechselwirkungen verhindern.
  • Die Symptome für Neben- und Wechselwirkungen von Arzneimitteln sind oft sehr unspezifisch. Klassische Symptome sind z. B. Stürze, kardiale Dekompensation bis hin zum Lungenödem, zur nachlassenden Vigilanz oder auch Verwirrtheit/Delir.
  • Ein Trend ist daher das sogenannte Deprescribing, wo man die Anzahl der verordneten Arzneimittel bewusst reduziert, um das Interaktionspotenzial zu reduzieren.