Editorial 20/22

Liebe Leserinnen und Leser!

Mit dem Fall der Masken steigt nicht nur die Zahl der COVID-19-Erkrankungen, auch die „normalen“ Erkältungsviren haben nach zwei ausgefallenen Saisonen ein Comeback. Für unser Fokusthema Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde hat Mag. Dr. Mario Karolyi, 4. Medizinische Abteilung mit Infektions- und Tropenmedizin, Klinik Favoriten, Wien, die akute Rhinosinusitis und die akute Otitis media genauer in Augenschein genommen. Er empfiehlt, Antibiotika nur in Ausnahmefällen zu verordnen und es zuerst mit einer symptomatischen Therapie zu versuchen.

NSAR sind die gängigsten Arzneimittel zur Therapie von Erkältungskrankheiten. Doch das Krankheitsbild der N-ERD (NSAID-exacerbated respiratory disease) ist durch eine chronische eosinophile Entzündungsreaktion der oberen Atemwege sowie eine Unverträglichkeit gegenüber NSAR geprägt. Dr.in Tamara Arnoldner und OÄ Dr.in Christine Bangert, Universitätsklinik für Dermatologie, MedUni Wien, sehen hier die Therapie mit Biologika als eine moderne, effektive Behandlungsmöglichkeit aller Symptome mit einem günstigen Sicherheitsprofil.

Für unsere Initiative Immunologie haben wir em. o. Univ.-Prof. Dr. Georg Wick, Institut für Pathophysiologie der MedUni Innsbruck und Speziallabor Wick, Innsbruck, gebeten, zu erklären, warum es bei COVID-19 zu Autoimmunphänomänen kommen kann. Denn bei keiner Virusinfektion wurden so viele unterschiedliche autoimmune Folgeerkrankungen beobachtet wie bei COVID-19. Auch nach einer Impfung kann es – in sehr seltenen Fällen – zu Autoimmunphänomenen kommen. Verantwortlich sind dafür vermutlich eine Hyperstimulation des Immunsystems bzw. antigenes Mimikry.

Univ.-Prof. Dr. Dominik Wolf, Direktor der Universitätsklinik für innere Medizin, MedUni Innsbruck, hat ebenfalls für unsere Initiative Immunologie die immunmodulierenden Therapien in der Onkologie genauer betrachtet. Er antwortet in seinem Beitrag auf Fragen von Patienten, nach der Heilungschance für metastasierten Krebs mittels Immuntherapien und nach den Nebenwirkungen dieser Therapien.

Für unser Videointerview haben wir Prim. Univ.-Prof. Dr. Kurt Huber, 3. Medizinische Abteilung mit Kardiologie, Klinik Ottakring, Wien vor die Kamera gebeten und mit ihm über die Bedeutung der Adhärenz bei kardiologischen Patient:innen gesprochen. Er unterstreicht die Bedeutung der Kommunikation zwischen den kardiologischen Spezialambulanzen und den Ärztinnen und Ärzten im niedergelassenen Bereich, denn nur so können die Patient:innen dabei unterstützt werden, ihre Therapieziele zu erreichen.

Ich wünsche Ihnen eine interessante Lektüre – erneut mit vielen zuzüglichen digitalen Services!

Mag.a Tanja Beck