Die Schulungsinitiative TARGET wurde auch heuer mit großem Erfolg fortgesetzt.
Die Stadt Wien bot im Mai dieses Jahres 25 Teilnehmer:innen aus unterschiedlichen Institutionen und Settings die Möglichkeit, sich im Themenbereich „Zielgerichtete Therapie“ zu informieren und auszutauschen. Zum Erfolg der Veranstaltung trugen namhafte Expert:innen aus Medizin und Pflege bei, die ihr Wissen und ihre Erfahrung in knappen zwei Tagen zur Verfügung stellten. Eine Premiere war die Ausweitung der Lehrinhalte um die Themenbereiche „Bispezifische Antikörpertherapien“ und „Antikörper-Wirkstoff-Konjugate (ADC)“. In einem gewohnt lebhaften und informativen Vortrag von Dr. Georg Jeryczynski wurde die Wirkung und die Zielstruktur vom Antikörper über den bispezifischen Antikörper bis zu den ADC erläutert und erklärt. Zahlreiche Praxisbeiträge der Teilnehmer:innen führten zu einem interaktiven Austausch über den Einsatz der neuen Therapieformen und den Erfahrungen im Bereich des Nebenwirkungsmanagements. Besonders hervorzuheben ist jener Teil des Kurses, der auf das Management der Nebenwirkungen fokussiert ist.
Nicht zu unterschätzen sind speziell bei den ADC die unerwünschten Wirkungen Übelkeit, Erbrechen, Diarrhö, Alopezie und Neutropenie. Mit einem genauen Blick auf das Erfassen und das Management lernten Pflegepersonen, wie in der Praxis mit diesen Präparaten umgegangen werden soll.
Während ADC ihr Anwendungsgebiet bei soliden Tumoren finden, werden bispezifische Antikörper in der Hämatologie eingesetzt. Auch hier wurden die Funktionsweise und Anwendungsgebiete erläutert und ein Schwerpunkt auf die Nebenwirkungen Zytokin-Freisetzungssyndrom (CRS) und das immuneffektorzellassoziierte Neurotoxizitätssyndrom (ICANS) gelegt. Vor allem das pflegerische Management und das Erkennen dieser Nebenwirkungen wurden am zweiten Tag von Mag.a Petra Klambauer, MSc, unterrichtet.
Die Schulungsinitiative ermöglicht eine Wissenserweiterung in den modernen therapeutischen Ansätzen und sichert Pflegepersonen in der Edukation von Patient:innen, wenn es um das Management unerwünschter Wirkungen geht. TARGET bietet die theoretische Grundlage für den Erfolg aller therapeutischen Ansätze, da der Kurs an der Wissensbasis ansetzt, die Pflegende in ihrer Praxis brauchen. Die nächste TARGET-Schulungsinitiative findet von 21. bis 22. April 2026 in Salzburg statt.