Bewegung statt Belastung

Ob Freizeit- oder Profisport – in den Sommermonaten ist eine gesteigerte sportliche Aktivität zu beobachten. Mangelndes Aufwärmen, Überbelastung, falsche Bewegungsabläufe oder unzureichende Regeneration können jedoch zu typischen Sportverletzungen führen. Die richtige Versorgung im Akutfall hilft dabei, sportliche Hobbys schnellstmöglich wieder schmerzfrei verfolgen zu können. Die Beratung an der Tara spielt dabei eine zentrale Rolle.

Stumpfe Traumata

Prellungen, Verstauchungen und Zerrungen sind häufig vorkommende Sportverletzungen und zählen zu den funktionellen Muskelbeschwerden.1 Prellungen können beispielsweise durch einen Schlag auf den angespannten Muskel entstehen. Wenn der Muskel etwa bei einem Angriff im Kontaktsport gegen den Knochen gedrückt wird, platzen Muskelzellen und Kapillaren, was in weiterer Folge zur Entstehung eines Hämatoms führen kann.2 Von Zerrungen spricht man wiederum, wenn durch Überdehnung oder ruckartige Bewegungen kleine Risse in den Muskelfasern entstehen. Sie werden meist von Ödemen, Kraftverlust oder Bewegungseinschränkungen begleitet.1, 3

Selbstmedikation

Um im Notfall schnell zu agieren, wird sowohl Freizeit- als auch Profisportler:innen empfohlen, das Wichtigste für die Erstversorgung von Sportverletzungen stets dabei zu haben. Die medikamentöse Schmerztherapie bei Muskelverletzungen besteht vorrangig aus nichtsteroidalen Antirheumatika (NSAR). Vor allem die kurzzeitige Gabe bei akuten, leichten Verletzungen hilft, die Entzündungsreaktion zu minimieren, ohne sich dabei negativ auf den Heilungsprozess, die Zugfestigkeit oder die Kontraktion des Muskels auszuwirken.3 Um systemische Nebenwirkungen zu vermeiden, bietet sich bei lokal beschränkten Muskelverletzungen die topische Anwendung an. Durch die äußere Auftragung gelangt nur ein Bruchteil des Wirkstoffes in den systemischen Kreislauf, wodurch das Sicherheitsprofil von Topika jenem von oralen Anwendungen überlegen ist.4 Kühlende Gele oder wirkstoffhaltige Pflaster erzielen Studien zufolge eine signifikante schmerzlindernde Wirkung und lassen sich in jeder Tasche mitführen.5 Unter den NSAR ist vor allem die topische Wirkung von Diclofenac in Pflastern und Gelen gut erforscht.4 Sollten im Zuge der Verletzung lokale Schwellungen oder Ödeme auftreten, bietet sich die topische Anwendung von heparinhaltigen Gelen an. Heparin ist bekanntlich wirksam in der Behandlung von Venenerkrankungen, zeigt jedoch auch in der Heilung von Blutergüssen und stumpfen Traumata, wie beispielsweise Prellungen, einen positiven Effekt.6

Natürliche Helfer

Wer natürliche Arzneimittel bevorzugt, kann beispielsweise Topika mit Johanniskraut (Hyperici herba), Eukalyptusblättern (Eucalypti folium) oder Wacholderbeeren (Juniperi galbulus) verwenden. Ölige Johanniskrautzubereitungen werden beispielsweise von der Kommission E zur Nachbehandlung von scharfen und stumpfen Verletzungen empfohlen.7 Die äußerliche Anwendung von Eukalyptusblättern ist hingegen vom HMPC im Rahmen des traditionellen Gebrauches („traditional use“) zugelassen.8 Ebenfalls ist die äußerliche Anwendung von Topika mit Wacholderbeeren gemäß HMPC-Einstufung als traditionelles pflanzliches Arzneimittel zur Behandlung leichter Muskel- und Gelenkschmerzen zugelassen.9