BLF 1/2015: Erkältung bei Senioren

Die oft lebensbedrohlichen Erkrankungen, wie Lungenentzündung, Bronchitis, Herzmuskelentzündung u. a. werden häufig durch eine Sekundärinfektion mit Bakterien ausgelöst.

Ad IVa Empfehlungen allgemein

Vorbeugen ist die beste Strategie – in den meisten Fällen werden die Erreger von grippalen Infekten, der Influenza und der Pneumonien durch Tröpfchen-Infektion übertragen, also beim Niesen, Husten und Sprechen. Da sich die Viren auch kurze Zeit auf Kontaktflächen halten, können sie im Zuge einer Schmierinfektion auch über Türklinken, Gegenstände, Spielzeug aufgenommen werden. In Zeiten hoher Exposition ist es gerade für ältere Menschen mit chronischen Grunderkrankungen sinnvoll, große Menschenansammlungen zu meiden und auf „höfliche Begrüßungsrituale“ (Küssen und Händegeben) zu verzichten. Durch häufiges Händewaschen, das Lutschen von Halspastillen, Gurgeln mit Wasser oder speziellen Gurgellösungen kann die Keimzahl im Mund und somit die Gefahr einer Ansteckung verringert werden.

Ad IVb Empfehlungen Selbstmedikation

Nährstoffmangel beheben – ältere Menschen nehmen weniger Vitamine, Spurenelemente und Mineralstoffe aus der Nahrung auf. Die Ursachen liegen in einer verringerten Nahrungsaufnahme und einer mangelhaften Aufspaltung der Nahrung durch eine verminderte Produktion von Verdauungsenzymen. Der Mangel betrifft vor allem die B-Vitamine, Vitamin C, Zink, Magnesium, Kalium und Selen. Eine optimale Zufuhr von Mikronährstoffen, abgestimmt auf die Bedürfnisse des „alternden“ Immunsystems, unterstützt eine geschwächte Abwehr.

Bakterienpräparate unterstützen das Immunsystem

Bei rezidivierenden Infektionen der oberen und unteren Atemwege ist eine Behandlung mit Bakterienpräparaten oder Immuntherapeutika (Rezeptpflicht) zu empfehlen. Diese lyophilisierten Bakterienextrakte stimulieren die natürlichen Abwehrmechanismen und steigern den Widerstand gegenüber Infektionen (Sekundärinfektionen durch Bakterien) der Atemwege. Die verschiedenen Präparate haben unterschiedliche Einnahmemodalitäten, die genau eingehalten werden müssen. Wichtig: Bakterienextrakte sind morgens nüchtern einzunehmen. In den ersten Behandlungstagen kann es selten zu einer leichten Verstärkung von Atemwegsinfektionen und leichtem Fieber kommen, die aber mit der erwünschten Wirkung in Zusammenhang stehen.

Zusatzhinweise bei der Beratung

Wichtig ist eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr, denn der Körper gibt vermehrt Flüssigkeit über die Haut ab. Geeignet sind Wasser, verdünnte Fruchtsäfte, Lindenblütentee, Holunderblütentee oder spezielle Erkältungstees.

 

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