BLF 7/2015: Allergie

Die Gefahr, die von einem einfachen Heuschnupfen ausgeht, wird sehr häufig unterschätzt, denn ein Großteil der Allergiker ist nicht oder nicht ausreichend therapiert. Es ist bekannt, dass 30 bis 40 % der unbehandelten Allergiker im Laufe ihres Lebens allergisches Asthma entwickeln. Eine rechtzeitige und adäquate Behandlung würde die Beschwerden lindern und eine weitere Verschlechterung vermeiden. Die Apotheke hat gerade beim Thema Allergie eine wichtige Aufklärungs- und Beratungsfunktion. Vor allem aus dem Grund, dass viele der Betroffenen zuerst einmal Rat in der Apotheke suchen.

Die Pollen kommen während der Blühperiode der jeweiligen Pflanzen in sehr hohen Konzentrationen in der Außenluft vor. Die Pollenbelastung ist auf dem Land tagsüber am höchsten und über Großstädten vor allem in den Abendstunden. Hochgebirge, Meer sowie Regen und bedecktes Wetter mindern den Pollenflug.

Je nach Exposition und Allergen treten die Symptome ganzjährig oder saisonal auf. So können Hausstaubmilben, Schuppen und Haare von Tieren und Schimmelpilze bei empfindlichen Menschen allergischen Schnupfen auslösen und zu juckende Augen führen. Es kann aber auch zu Asthma mit Husten, pfeifender Atmung und Luftnot kommen, wenn die Bronchialschleimhaut allergisch reagiert. Diese schwillt an, es bildet sich zäher Schleim und die Muskulatur der Atemwege verkrampft sich. Die Symptome von Atemwegsallergien können leicht mit einem grippalen Infekt verwechselt werden. Bei beiden Erkrankungen treten häufig Schnupfen, Niesen, gerötete Augen, Husten, Atembeschwerden und Abgeschlagenheit auf. Anzeichen, dass eine Allergie vorliegt, sind ständige oder in bestimmten Situationen immer wieder auftretende Beschwerden.

Wenn das Allergen identifiziert ist, sollte dieses, falls möglich, gemieden werden. Bei Kontakt- oder Nahrungsmittelallergien ist das meist nicht besonders schwierig. Auch bei einer Hausstaub- oder Milbenallergie kann mit entsprechenden Maßnahmen vorgebeugt werden. Es ist aber fast unmöglich, Allergenen aus dem Weg zu gehen, die in der Atemluft enthalten sind.

Eine Alternative bei besonders starken Beschwerden oder einem erhöhten Asthmarisiko ist die spezifische Immuntherapie. Diese Hyposensibilisierung muss über einen Zeitraum von drei Jahren durchgeführt werden und führt bei einem Großteil der Patienten zu völliger Beschwerdefreiheit oder zu einer starken Verminderung der Symptome.

 

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