BLF 8/2015: Fuß- und Nagelpilz

Manche Personengruppen sind anfälliger für Fuß- und Nagelpilz. Dazu gehören vor allem Diabetiker, Patienten mit Durchblutungsstörungen, aber auch ältere Personen. Auch das Tragen von unpassendem Schuhwerk oder von nicht atmungsaktiven Synthetikstoffen fördert die Ausbreitung von Pilzen.

Ad I. Erfassung der Situation

Eine gesunde, trockene Haut ohne Ver­letzungen und ein intakter Nagel sind vor Pilzen gut geschützt. Es müssen schon bestimmte Voraussetzungen gegeben sein, damit der Pilz sich „breitmachen“ kann:

  • die Haut ist feucht und aufgeweicht
  • es gibt Verletzungen an Fuß oder Nagel
  • die Füße sind stets kalt und schlecht durchblutet
  • die Durchblutung des Fußes ist wegen einer Erkrankung wie Diabetes gestört

Besonders gefährdet für Nagelpilz sind Patienten die bereits unter einem Fußpilz leiden, denn hier kommt es schnell zu einer weiteren Ausbreitung mit Befall der Nägel.

„Differenzialdiagnose“

Aber nicht jede Veränderung am Nagel ist auch gleich ein Nagelpilz. Es gibt einige andere Ursachen wie zum Beispiel Schuppenflechte oder Infektionen, die ähnliche Beschwerden aufweisen können. Nagelschäden können aber auch durch Nagellack oder chemische Reinigungsmittel hervorgerufen werden. Zudem kommt es häufig zu Verfärbungen und kleinen Schäden durch Rauchen, Farben, Putzmittel oder andere Chemikalien.

Ad IV.b Empfehlungen – Selbstmedikation

Ein Fußpilz sollte mit einem Antimykotikum ausreichend lange behandelt werden. Die Infektion klingt dann in der Regel in zwei bis vier Wochen ab.

Wird dagegen aber nichts unternommen, so breitet sich der Pilz meistens weiter beziehungsweise auf den Nagel aus. Wenn nach einer, maximal zwei Wochen keine Besserung festgestellt werden kann, zum Beispiel Nachlassen des Juckreizes, muss ein Hautarzt aufgesucht werden.

Ein Nagelpilz muss in jedem Fall behandelt werden. Je früher die Therapie beginnt, desto besser sind die Erfolgsaussichten. Die Behandlung wird dann solange durchgeführt, bis ein gesunder Nagel herauswächst.

Diverse Nagelstifte, Lösungen und Sprays dienen dem Schutz und der Pflege der Nägel und enthalten vor allem Säuren und ätherische Öle. Milch-und Essigsäure senken den pH-Wert des Nagels. Das daraus entstehende saure Milieu hemmt die weitere Aus­breitung von Pilzinfektionen. Konzen­triertes Teebaumöl, Lavendelöl und australisches blaues Zypressenöl, welche sowohl eine bakterizide als auch fungizide Wirksamkeit zeigen, werden bei kosmetisch störenden Nagelverfärbungen und pathologischen Nagelveränderungen eingesetzt. Harnstoff sorgt für die Wiederherstellung eines ausge­wogenen Flüssigkeitshaushaltes des Nagels. Die diversen Präparate enthalten Penetrationsverstärker und wasserunlösliche Filmbildner und erhöhen somit die Wirkung der enthaltenen Wirkstoffe.

 

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