Gesundheitsausgaben steigen nur leicht

Die Statistik Austria hat dieser Tage die Zahlen für 2016 veröffentlicht. Und diese zeigen: Eine Explosion der Gesundheitsausgaben findet nicht statt. Die laufenden Gesundheitsausgaben – einschließlich der Ausgaben für Langzeitpflege – stiegen in Österreich im Jahr 2016 leicht auf 10,4 % (2015: 10,3 %) des Bruttoinlandsproduktes (BIP). Zum Vergleich: 2009 waren es 10,2 %.

Insgesamt betrugen 2016 die Ausgaben für Gesundheitsleistungen und -güter laut Statistik Austria 36,87 Milliarden Euro. Im Vergleich zu 2015 erhöhten sich die Gesundheitsausgaben nominell (zu laufenden Preisen) um 1,245 Milliarden Euro. Diese Daten wurden gemäß der Berechnungsmethode des international vergleichbaren System of Health Accounts (SHA) ermittelt.

Bund, Länder, Gemeinden sowie die Sozialversicherungsträger kamen 2016 für 74,1 % beziehungsweise 27,3 Milliarden Euro der laufenden Gesundheitsausgaben auf. Die restlichen Ausgaben in Höhe von 9,5 Milliarden Euro wurden durch private Haushalte, freiwillige Krankenversicherungen, private Organisationen ohne Erwerbszweck sowie Unternehmen getragen.

Für stationäre Leistungen (inklusive tagesklinischer Fälle) in Krankenanstalten, Kur- und Pflegeheimen sowie Rehabilitationseinrichtungen wurden 2016 öffentliche und private Mittel in Höhe von 15,31 Milliarden Euro beziehungsweise 41,5 % aller laufenden Gesundheitsausgaben ausgegeben. 9,26 Milliarden Euro – und somit rund ein Viertel der laufenden Gesundheitsausgaben – wurden für ambulante Leistungen verwendet. Weitere 16,9 % der Ausgaben (6,24 Milliarden Euro) entfielen auf pharmazeutische Erzeugnisse und medizinische Ge- und Verbrauchsgüter. Die restlichen Ausgaben verteilten sich auf die Bereiche häusliche Langzeitpflege (7,1 %), Verwaltung (4,2 %), Hilfsleistungen der Gesundheitsversorgung (3,0 % – unter anderem Laborleistungen, bildgebende Diagnoseverfahren, Krankentransport oder Rettungsdienste) und Prävention (2,2 %).

Im OECD-Vergleich liegt Österreich mit einem Anteil der laufenden Gesundheitsausgaben von 10,4 % am BIP auf dem zehnten Platz, somit nahezu gleichauf mit Belgien und Dänemark und im oberen Mittelfeld der 35 OECD-Mitgliedstaaten. Angeführt wird der OECD-Vergleich erneut von den USA mit laufenden Gesundheitsausgaben in der Höhe von 17,2 % des BIP, gefolgt von der Schweiz mit 12,4 %. Der OECD-Durchschnitt der laufenden Gesundheitsausgaben beträgt 9,0 % des BIP, jener der 22 EU-Mitgliedstaaten in der OECD beläuft sich auf 8,8 % des BIP.