Homöopathische Mittel bei Sportverletzungen einsetzen

Ob beim Freizeitsport oder bei der Vorbereitung für einen Wettkampf, eine kleine Blessur ist schnell passiert. Wer den Bewegungsdrang von Freizeitsportlern kennt, weiß wie sehr diese Personengruppe unter verletzungsbedingten Pausen leidet. Um rasch wieder auf die Beine zu kommen, werden homöopathische Mittel immer stärker nachgefragt. Der Einsatz verschiedener Präparate bewährt sich bei Muskel-, Sehnen-, Bänder- und Gelenksverletzungen und nebenbei auch bei Lampenfieber vor Wettkämpfen.

Eine detaillierte Beschreibung des Kunden, wo es zwickt und um welchen Schmerz es sich handelt, hilft bei der Wahl des richtigen Präparates. Das hohe Körperbewusstsein von Sportlern ist dabei ein Vorteil, denn solche Patienten können dann ihre Wehwehchen besser beschreiben als Menschen, die sich nicht so gut „spüren“.

Das erste Mittel bei akuten Verletzungen, bei Brüchen, Prellungen, Verrenkungen, Schwellungen am Knie oder Verstauchungen ist Arnica montana (Bergwohlverleih). Auch bei Patienten mit Kreuzbandverletzungen hat man positive Effekte erzielt. Arnica montana kommt in Salben, Gels und Tropfen zum Einsatz. Das Mittel hilft ganz besonders, wenn bereits die geringste Bewegung die Symptome verschlechtert und Ruhe und Ruhigstellung Verbesserungen bringen.1 Bei Prellungen sind außerdem Bellis perennis, Ruta und Hypericum gut geeignet. Sollte es zu häufigen Verstauchungen der Sprunggelenke kommen, dann hilft die Gabe von Rhus toxicodendron, Causticum oder Strontium carbonicum.2

Hilfe bei Blutergüssen

Arnica, Ledum und Crotalus helfen bei Blutergüssen.3 Im Fall von Verletzungen durch spitze Gegenstände oder lokalisierte Schläge sind kalte Anwendungen und Ledum hilfreich.2 Bei Muskelkater kommt Toxicodendron quercifolium zum Einsatz, ein Mittel das auch bei akutem und subakutem Rheumatismus erfolgreich eingesetzt wird. Sollte ein Patient unter Muskelrheumatismus leiden, dann wird zu Rhododendron geraten.1 Bei schlechter Kallusbildung nach Knochenbrüchen oder stumpfen Verletzungen, welche die Beinhaut mitbetreffen, hilft Symphytum officinalis. Sollte eine Beinhautentzündung manifest sein, dann ist Ruta empfehlenswert.3 Wunden im Beckenbereich können mit Bellis perennis behandelt werden. Das gilt besonders, wenn Kälte und kalte Umschläge zu einer Verschlechterung der Symptome und kräftige Massagen zu einer Besserung führen. Für Menschen mit einem „zerschlagenen Gefühl“ ist Bellis perennis in der Homöopathie sehr passend.1

Fersensporn verhindern

Für Schmerz im rechten Deltamuskel ist Sanguinaria eine bewährte Indikation. Die Entscheidung zur Verabreichung von Sanguinaria fällt, wenn es durch kleine Erschütterungen zur Verschlimmerung der Beschwerden kommt. Frische Verletzungen mit Nervenschädigungen werden am besten mit Hypericum perforatum behandelt.1

Wanderer und Menschen, die sehr viel spazieren gehen, klagen öfters über einen Fersensporn, der schmerzfreies Gehen kaum möglich macht. Er entsteht durch Fehlbelas­tung und starken Druck. Die richtige homöopathische Arznei kann die Neigung zu Knochenwucherung verringern. Zum Einsatz gelangen Calcium carbonicum, Calcium fluoratum, Hekla lava, Ruta oder auch Silicea.2

Bei Fehlbelastung oder Überbelastung, durch Unterkühlung oder bei Entzündungsneigung kann es zu einer Sehnenscheidenentzündung kommen. Neben Ruhigstellung, Schonung und einem veränderten Belastungsmuster sind Bryonia, Rhus toxicodendron, Ruta und Symphytum hilfreich.2

Besonders beim Schwimmen sind Wadenkrämpfe neben einem unangenehmen Gefühl auch sehr gefährlich. Auch Läufer oder Ballsportler klagen oft darüber. Hilfreich sind Cuprum metallicum und Magnesium phosphoricum, auch Zincum metallicum kommt zum Einsatz.2 Apropos Ballsport: Bekommt man einen Ball auf die Nase oder im Zweikampf einen Schlag und infolgedessen Nasenbluten, so eigenen sich Arnica, Phosphor und Crotalus.3

Literatur:
1 Riedl T et al., Govi-Verlag 2004
2 Österreichische Gesellschaft für Homöopathie
3 Connert K, Homöopathie in der Sportmedizin, Institut für homöopathische Heilweisen