Leitlinie zu Nacht- und Schichtarbeit

Zirkadiane Rhythmen

 

Schichtarbeit und Nachtdienste gehen mit großen gesundheitlichen Belastungen einher. In einer kürzlich aktualisierten Leitlinie aus Deutschland werden die Auswirkungen beleuchtet und Präventionsempfehlungen abgegeben. Wissenschaftliche Untersuchungen zeigen, dass Nacht- und Wechselschichten förmlich zu einer Disruption der zirkadianen Rhythmik führen. Schlafdefizit und Schlafstörungen können ebenso die Folge sein wie Müdigkeit, verminderte physische und kognitive Leistungsfähigkeit sowie Stoffwechselerkrankungen und kardiovaskuläre Beschwerden. Schichtarbeitern mit Schlafstörungen sollen laut Leitlinie evidenzbasierte, selbstwirksame Techniken der kognitiven Verhaltenstherapie vermittelt werden. Altersbedingte Schlafstörungen können eine dauerhafte Aufgabe von Schichtarbeit erfordern. Mitarbeiter mit Schlafapnoe oder Stoffwechsel- und Herzerkrankungen wird von den Autoren nahegelegt, die Schichtarbeit ganz aufzugeben. Handlungsbedarf besteht auch bei Personen mit Restless-Legs-Syndrom. Aus medizinischer Sicht wird ihnen zu einem Wechsel in Tagschichten oder geeignete kontinuierliche Schichten geraten.


Quelle:
Wider die Natur: Neue Leitlinie zur Wirkung von Nacht- und Schichtarbeit auf die Gesundheit – Medscape – 2. Nov 2021