Migräne: Die besten Tipps zur richtigen Ernährung

Für Migräneattacken gibt es zahlreiche Auslöser. Ein gestörter Schlaf-wach-Rhythmus zählt etwa dazu, aber auch hormonelle Veränderungen, Stress und Sorgen sowie Umweltreize. Ein wichtiger Faktor sind Ernährungsaspekte. Flüssigkeitsmangel hat man mittlerweile als Auslöser einer Attacke ausgemacht, ebenso das Auslassen von Mahlzeiten. Einzelne Lebensmittel können zu Attacken führen. Die Betroffenen finden das allerdings nicht immer so leicht heraus. Wie enttarnt man den Auslöser aus der Fülle an einzelnen Lebensmitteln und Stoffen, die man täglich zu sich nimmt?

Allen Migränepatienten ist daher zu empfehlen, ein Tagebuch zu führen. Es sollte stets auch die Mahlzeiten beinhalten, die man vor einer Attacke zu sich genommen hat. So lassen sich etwaige Ähnlichkeiten und Muster leichter feststellen. Bisher ist aus wissenschaftlicher Sicht gesichert, dass der Konsum von Alkohol, Koffein und Nikotin eine Migräneattacke begünstigen kann. Hinsichtlich Kaffee kann sich sowohl ein verstärkter Konsum als auch ein plötzlicher Entzug – wenn der tägliche Konsum Gewohnheit ist – negativ auswirken. Auch bei Cola und Energydrinks verhält es sich so. Verschärft wird die Problematik durch starke Kühlung dieser Getränke. Hier kommt es zu starken Kältereizen an den Nervenenden im Mund und im Magen. Dies begünstigt die Migräneentstehung zusätzlich.1 Personen, die diesbezüglich sehr empfindlich sind, reagieren eventuell auch auf Eiscreme.2

Bei Alkohol sind es weniger die Wirkung von Alkohol selbst als vielmehr die Inhaltsstoffe Histamin oder Tyramin, die eine Attacke auslösen können. Tyraminhaltige Lebensmittel sind prinzipiell für den Migränepatienten ein großes Thema. Die Aminosäure Tyramin ist in Rotwein und Käse enthalten, vor allem in Schimmelkäse. Auch geräucherte Fleischwaren sind ein Lieferant dafür. Tyramin bildet sich zwar auch in Trockenfrüchten und Bananen bei der Reifung, jedoch ist dies vernachlässigbar, weil diese Lebensmittel Eiweiß nur in Spuren enthalten.1

Als vorteilhaft auf die Entstehung von Migräne dürften sich Omega-3-Fettsäuren auswirken. Fisch, aber auch Leinöl, Sojaöl und Walnussöl sind also gute Lebensmitteltipps für die Betroffenen.1

Wer häufiger unter Migräne leidet, sollte besonders auf die Abstände zwischen den Mahlzeiten achten. Studien haben gezeigt, dass 50 % der für Migräne anfälligen Personen unter Kopfschmerzen zu leiden beginnen, wenn sie 16 Stunden ohne Essen auskommen mussten. Der Mechanismus dafür dürften veränderte Serotonin- und Norepinephrinspiegel sein. Außerdem ist der Durchfluss in den Blutgefäßen des Gehirns verändert. Umgekehrt ist auch durch hohe Kohlenhydratzufuhr bedingte rasche Insulinsekretion mit vaskulären Kopfschmerzen verbunden.2

Ein Für und Wider gibt es zu Schokolade. Während einige Wissenschafter die süße Versuchung immer noch als Trigger ansehen, sind andere der Meinung, dass der Genuss von Schokolade schon eher ein erstes Vorzeichen einer Attacke ist. Mittlerweile ist nämlich erwiesen, dass man in den Tagen vor einer Migräne vermehrt Heißhunger auf Süßes verspürt. Warum das so ist, konnte jedoch noch nicht geklärt werden.

Lebensmittel und Stoffe, die Migräne begünstigen können2

  • alter Käse
  • Zitrusfrüchte
  • Salami, Schinken, Speck
  • Glutamat
  • Meeresfrüchte
  • koffeinhaltige Getränke
  • Rotwein
  • Sulfite

 

Literatur:

1 Oldendorf S, UGB-FORUM 4/2016

2 American Nutrition Society