Mundgesundheit

Die menschliche Mundhöhle ist von einem mehrschichtigem Plattenepithel sich schnell teilender Zellen überzogen und wird durch die eingelagerten Speicheldrüsen ständig feucht gehalten. Das etwa 170 cm² große Areal stellt den Lebensraum für circa 500 verschiedene Arten von Lebewesen (hauptsächlich Bakterien) dar, welche durch ihr Zusammenwirken als natürliche Schutzbarriere gegen pathologische Erreger fungieren.

Eine geeignete Mundhygiene reduziert die Keimzahl auf den Zähnen sowie am Zungengrund und schützt den Organismus vor bakteriellen Dysbalancen, die das gesamte Immunsystem belasten und zu Mundgeruch, Karies sowie Entzündungen von Zahnfleisch oder Zahnbett führen.

Mundgeruch

Beim Mundgeruch wird zwischen Foetor ex ore, unangenehmem Geruch, der direkt im Mundraum entsteht, und Halitosis, schlechtem Atem, der über Mund und Nase austritt und auf systemische Ursachen zurückzuführen ist, unterschieden.
Erstgenannter kommt mit 80–90% häufiger vor und kann aufgrund unzureichender Mund- und Zungenhygiene, Stomatitis, Gingivitis, Parodontitis, mangelhaft sanierter Zähne, ungünstig gepflegter/festsitzender Zahnprothesen, Sprechberufen, Stresszuständen, ständiger Mundatmung (bei behinderter Nasenatmung) beziehungsweise verminderten Speichelflusses – durch Alter oder Medikamente – bedingt sein.

Als Auslöser von Halitosis gelten sys­temische Grunderkrankungen des Gas­trointestinaltraktes, Diabetes mellitus, fortgeschrittene Lebererkrankungen, Nierenversagen, regelmäßiger Konsum von Nahrungsmitteln wie Zwiebel, Knoblauch, Kohl, Rettich, extremes Hungern (Diäten) oder ebenfalls die Einnahme bestimmter Arzneimittel (siehe Tabelle 1).

 

 

 

 

Zur Überdeckung des üblen Geruchs sowie Anregung der Speichelproduktion kommen Mundsprays, -spülungen (für langfristigen Einsatz am besten ohne Alkohol und Chlorhexidin, zum Beispiel mit der iQ+ ActiveOxi Technology® ), das Kauen von (zuckerfreien) Kaugummis beziehungsweise als Hausmittel Petersilien-, Minze-, Salbeiblätter oder Anisfrüchte zur Anwendung. Chlorophyll (in Drageeform) hemmt lästige Ausdünstungen nach dem Verzehr stark geruchsbildender Lebensmittel.

Entzündungen

Entzündungen sind meist bakteriell bedingt und äußern sich durch Schmerzen, Rötungen, Schwellungen sowie Blutungen im Mundraum.
Die lokale Therapie erfolgt mit Hilfe von Gelen, Pasten, Sprays oder Spülungen unterschiedlicher Wirkstoffe:

  • Lokalanästhetika (Lidocain, Benzydaminhydrochlorid, Polidocanol in Kombination mit ätherischen Ölen, wie zum Beispiel Kamille)
  • Adstringenzien (Extrakte aus Rhabarberwurzel, Salbei)
  • antimikrobiell und desinfizierend wirksamen Tinkturen (Myrrhe, Salbei, Blutwurz)
  • Hyaluronsäure als Schutz sowie zur Befeuchtung
  • Antiseptika (Thymol, Menthol, Eukalyptus, Zinkchlorid, Amin-, Zinnfluorid, Chlorhexidindigluconat)

Die Wirksamkeit von Chlorhexidindigluconat kann durch Blut, Eiter sowie das häufig in Zahnpasten enthaltene Natriumlaurylsulfat vermindert werden. Weiters sollte es in Lösungen mit maximalen Konzentrationen zwischen 0,1 und 0,2 % nur über einen begrenzten Zeitraum (10 Tage) zum Einsatz kommen, um Zahnverfärbungen zu vermeiden.