Bachl: „Krafttraining ist ganz wesentlich, weil ein gut ausgeprägtes Muskelkorsett wichtig für eine gute Gelenkführung ist. Das gilt auch für unvorhergesehene Bewegungen. In solchen Fällen schützt der Muskel davor, dass der Bewegungsspielraum eines Gelenkes überschritten wird. Dazu gibt es eine hochinteressante Publikation von Lauersen JB et al.1, für die man 25 Studien ausgewertet hat. Sie besagt, dass Krafttraining einen präventiven Effekt auf Sportverletzungen hat und das relative Risiko um rund 66 % senkt. Das ist eine sehr hohe Zahl, die angesichts eines Studienkollektivs von 26.610 Personen schon eine starke Aussagekraft hat. Auch mit Propriozeptionstraining erzielte man in dieser Studie Erfolge – das relative Risiko sank um 55 %.“
Bachl: „Es handelt sich um ein Training auf instabilen Untergründen, das mit Bällen oder weichen Matten erfolgen kann. Es stärkt die Reflextätigkeit und Gleichgewichtsstabilität der Muskulatur und bewirkt daher eine funktionelle Gelenksstabilität.“
Bachl: „Ob man daheim mit dem eigenen Körpergewicht Übungen durchführt oder sich im Fitnessstudio beim Krafttraining verausgabt: Beides macht Sinn!“
Bachl: „Gelenkfreundliche Sportarten sind Schwimmen, Radfahren, Walking und Schilanglauf. Allgemein sind Sportarten mit gleichmäßigen, rhythmischen Bewegungen empfehlenswert. Vermeiden sollte man starke, abrupte Impulse, extreme Drehbewegungen und plötzliche Richtungsänderungen. Daher zählen Eislaufen, Schi fahren auf der Buckelpiste, Fußball oder Mountainbiken zu den gelenksschädlichen Sportarten.“
Bachl: „Nein, denn mit den heute verfügbaren Endoprothesen ist es möglich, wieder ein normales Leben zu führen. Das schließt auch das Betreiben von Sport mit ein. Allerdings sollte man nur Sportarten betreiben, mit denen man Vorerfahrung hat. Wer also schon früher Schi gefahren ist, kann es mit der Endoprothese wieder tun. Es neu zu erlernen empfehle ich aber nicht!“
Bachl: „Viele Menschen machen sich Sorgen, wenn sie die Gelenke knacken hören. Gerade bei jungen Menschen handelt es sich allerdings um kein Krankheitssymptom. Erst wenn zum Knacken noch andere Symptome, wie Reibegeräusche und Schmerzen, kommen, ist eine ärztliche Abklärung nötig.“
Bachl: „Der erhöhte Harnsäurespiegel, also die Hyperurikämie, ist ein Risiko für die Entzündung von Gelenken, wodurch später auch Abnützungen entstehen können. Wenn zum erhöhten Spiegel im Blut dann auch Beschwerden kommen, ist das erste Therapieziel die rasche Senkung der Harnsäure. Die zweite Maßnahme ist es, für einen dauerhaft niedrigen Spiegel zu sorgen, denn jeder einzelne Gichtschub ist schlecht fürs Gelenk!“
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