Spendenprojekt der Pharmabranche wird zur Erfolgsgeschichte

Das von der Apothekerkammer initiierte und in Zusammenarbeit mit den vollsortierten Großhändlern der PHAGO abgewickelte Hilfsprojekt „Flüchtlinge in Österreich“ entwickelt sich zu einer Erfolgsgeschichte. In kürzester Zeit haben sich zahlreiche Apotheken der Flüchtlingshilfe angenommen und in die Tasche gegriffen. Allein durch diese Aktion sind bis dato über € 40.000,– an Spenden bei Großhändlern eingegangen und bereits in Form von Produkten an das Rote Kreuz weitergegeben worden.

Benötigt werden vor allem Schmerzmittel, Wund- und Heilsalben, Pilzcremen, Hustenmittel, Nasentropfen, Augentropfen, Medikamente zur Behandlung von Durchfall und Antiallergika. Eines ist bemerkenswert – egal ob aus dem Bereich Apotheke oder Großhändler – die Mitarbeiter sind sich ihrer Rolle als Teil der Gesundheitsversorgung in Österreich bewusst und spenden, spenden und spenden. Neben zahlreichen Sachspenden, wie Kleidung, Spiel­sachen und Nahrungsmittel arbeiten sie persönlich an Grenzübergängen, Erstaufnahmezentren und Bahnhöfen vor Ort mit. „Auf so viel Zivilcourage und Engagement kann man nur stolz sein“, so PHAGO-Präsident Dr. Andreas Windischbauer.

Neben dem gemeinsamen Projekt des Pharmasektors gab es von Anfang an engagierte Apotheken. Die Ludwigs-Apotheke im 11. Wiener Gemeindebezirk war schon vor der Flüchtlingswelle sozial aktiv: Kurz vor Schulbeginn des vergangenen Jahres startete die Apotheke das Rucksack-Projekt in Zusammenarbeit mit der Ernährungsinitiative Mary’s Meal. Schulkinder verschenkten ihren alten Rucksack und befüllten diesen mit Schulmaterial und einigen Gebrauchsartikeln des täglichen Lebens. Denn: Ein einfacher Rucksack mit grundlegenden Dingen wie Stiften ist ein Rettungsanker für afrikanische Kinder. Für Flüchtlinge war Kleidung in der Ludwigs-Apotheke gesammelt worden, die privat nach Traiskirchen gebracht wurde. Für die Hilfsaktion im Hanusch-Krankenhaus der Wiener Gebietskrankenkasse sammelten sie warme Kleider, Schlafsäcke sowie Hygieneartikel. Insgesamt konnten so nahezu drei Lkw-Ladungen an Sachspenden für Flüchtlinge nach Traiskirchen gebracht werden.

Auch Pharmaunternehmen zeigen weiterhin viel Engagement. Dr. Peithner KG (nunmehr GmbH & Co) und Austroplant-Arzneimittel GmbH haben momentan eine Spendenaktion auf mehreren Ebenen laufen. Mitarbeiter spenden Kleidung, Rucksäcke, Schlafsäcke, Isomatten und Hygieneartikel. Die Sachspenden werden in das Zen­trallager der Caritas geliefert, da diese am besten beurteilen kann, wo welche Artikel benötigt werden. Im Empfangsbereich von Peithner ist eine Spendenbox aufgestellt. Die Geschäftsleitung wird den gespendeten Betrag großzügig ergänzen. Weiters stellte die Dr. Peithner KG zur Behandlung von Verstauchungen, Prellungen und ähnlichen Verletzungen tausend Tuben Traumeel-Gel und -Salbe zur Verfügung. Diese wurden Mitte September an den Samariterbund geliefert. Außerdem beobachten sie die Bedarfslisten auf Facebook: So wurde von Austroplant-Arzneimittel GmbH ausreichend Passedan® an die Notunterkunft im Wiener Ferry-Dusika-Stadion und an das Lazarett im Hauptbahnhof geliefert.

Unter dem Motto „Roche hilft Flüchtlingen in Österreich“ findet bis Mitte Oktober ein „Aktionsmonat“ statt. Alle Mitarbeitenden von Roche in Österreich – Roche Austria, Roche Diagnostics und Roche Diabetes Care – sind eingeladen, Sach- und Geldspenden am Standort in Wien abzugeben. Gesammelt werden für die kalte Jahreszeit vor allem warme Kleidung und feste Schuhe, Rucksäcke und Taschen, Decken und Schlafsäcke sowie Spielzeug für Kinder und Thermoskannen. Die Spenden werden anschließend an österreichische Hilfsorganisationen – der Caritas und dem Roten Kreuz – übergeben, damit auch sichergestellt wird, dass die Hilfe dort ankommt, wo auch immer sie in Österreich gerade am nötigsten gebraucht wird.

Sanofi hatte eine private Sammelaktion für Familien in Traiskirchen: Gesammelt wurde für Kinder und Babys: Kleidung, Windeln, Babymilch und Babynahrung. Außerdem konnte vor Kurzem ein Scheck an die People Share Foundation überreicht werden. Im Fokus des Engagements stehen Syriens Flüchtlingskinder – im Besonderen jene Kinder, die in Kilis, einer Stadt in der südöstlichen Türkei unweit der syrischen Grenze, vorübergehend ein Zuhause gefunden haben. „The forgotten children of Syria“ heißt das Charity-Projekt, welches inmitten der Grausamkeiten rund um die durch den syrischen Bürgerkrieg ausgelöste Flüchtlingswelle Hoffnung versprüht. Durch die Spenden seitens People Share werden Mieten, Stromrechnungen, Lebensmittel sowie Windeln für das Hilfsprojekt finanziert. In der Frauenwerkstatt fertigen die Frauen Puppen an. Nach der Fertigstellung werden diese als Dankeschön an die Spender versendet. „Jede Freedoll hat eine kleine Umhängetasche, in der ein Zettel steckt, auf dem die Namen der Frau und ihrer Kinder stehen. Dadurch bekommt jede Puppe nicht nur eine ganz persönliche Geschichte, sondern erfüllt auch ein Stück eines Traumes – den Traum nach einem selbstständigen Leben in Frieden, das diese Mütter ihren Kindern ermöglichen möchten“, sagt Samira Rauter, Gründerin der People Share Foundation.

Auch die Celesio AG hat eine Spendenaktion ins Leben gerufen: Jeder Euro, den die Mitarbeiter bis zum 30. Oktober 2015 spenden, wird von Celesio bis zu einem Gesamtbetrag von 50.000 Euro verdoppelt. Marc Owen, Vorsitzender des Vorstands von Celesio: „Als einer der führenden Anbieter von Gesundheitsleistungen in Europa übernimmt Celesio Verantwortung für Flüchtlinge. Seit 180 Jahren unterstützen Celesio und ihre Beschäftigten Menschen in Gesundheitsfragen und in Notlagen. Dieses dauerhafte Engagement ist ein wichtiger Aspekt unserer gesellschaftlichen Verantwortung als Unternehmen.“
Helfen auch Sie? Egal ob Initiativen, Spenden oder Aktionen: Erzählen Sie uns von Ihrem Engagement – wir werden in der Apotheker Krone weiterhin darüber berichten!

Spendenkonto: People Share Privatstiftung
BIC GIBAATWWXXX, IBAN AT512011182442654600