Egal, welches Insekt sticht oder beißt, die Folgen sind meist schmerzhaft. Hinzu kommen mögliche allergische Reaktionen oder übertragene Infektionskrankheiten. Zur Prävention dienen Sprays mit synthetischen Repellents, wie DEET (Diethyltoluamid) oder Icaridin, die auch einen vorübergehenden Schutz vor Zecken aufweisen. Natürlichen Schutz vor Insekten bieten ätherische Öle der Zitrone oder des Eukalyptus. Auch Zitronella ist oft in insektenabwehrenden Sprays enthalten, zeigt aber nur eine schwache Wirkung.1 Zur Linderung des Juckreizes in Folge eines Insektenstiches gibt es kühlende Gels, die auf der Aktivierung von TRPM8-Rezeptoren beruhen und temporäre Abhilfe schaffen.2
Die meisten Insektenstiche weltweit sind Mücken verschuldet. Der übertragene Speichel führt zum Anschwellen der Einstichstelle begleitet vom typischen Pruritus. Es besteht eine Proportionalität zwischen der Größe des Stiches und dem Ausmaß des Juckreizes. Wenn die Schwellung über 5 cm Durchmesser erreicht, könnte möglicherweise eine Allergie vorliegen. Das Kratzen sollte möglichst vermieden werden, um die Haut nicht zusätzlich zu irritieren.3
In der Regel lösen heimische Bienen (Apis mellifera) und Wespen (Vespula vulgaris, Vespula germanica) lokale Reaktionen aus, die schmerzhaft, aber harmlos sind. Diese normalen Reaktionen mit Rötung, Schwellung und Juckreiz können einen Durchmesser von bis zu 10 cm haben und beginnen innerhalb von 24 Stunden wieder abzuklingen. Bei gesteigerten Lokalreaktionen können die Schwellungen Durchmesser von über 20cm erreichen und sich erst nach 7 Tagen wieder rückbilden. Von Anaphylaxie wird gesprochen, wenn systemische allergische Allgemeinreaktionen auftreten, die generalisierte Hautreaktionen und respiratorische, kardiovaskuläre oder gastrointestinale Beschwerden beinhalten. Wer bereits solch eine allergische Reaktion auf Insektenstiche erlebt hat, soll laut S2k-Leitlinie ein Notfallset mit einem Adrenalin-Autoinjektor mitführen. Um diesen nicht immer dabeihaben zu müssen, kann Betroffenen zu einer Hymenopterengift-Allergen-Immuntherapie (HG-AIT) geraten werden.4
Die in Österreich am meisten verbreitete Zecke ist der Gemeine Holzbock (Ixodes ricinus). Die klimatischen Veränderungen führen zu einer verstärkten Verbreitung in ganz Österreich. Während des Bisses werden über den Speichel des Insektes Erreger an den Menschen übertragen. Die eventuelle Übertragung des FSME-Virus kann zu schweren Krankheitsverläufen führen.5 Österreich galt lange als Vorzeigeland bezüglich der FSME-Impfung. Mittlerweile sinkt die Durchimpfungsrate laut ÖVIH stetig und erreicht bei Kindern zwischen 1 und 15 Jahren gerade einmal 45%. Aufklärung, Beratung und das Erinnern an die Auffrischungsimpfung sind wichtig für die richtige Prävention. Sollte die Zecke nicht direkt entfernt werden können (mit Pinzette und anschließender Desinfektion), können darüber hinaus Borrelien-Arten übertragen werden. Sie verursachen die Lyme-Borreliose, die sich üblicherweise durch das Auftreten des typisch runden Erythema migrans äußert.6 Sollte ein Verdacht auf Borreliose bestehen, ist eine umgehende ärztliche Konsultation notwendig.