Im Notfall gut ausgebildet

Liebe Leserin, lieber Leser,

das notfallmedizinische Grundkonzept reicht bis an den Anfang der Geschichte zurück. Mit heißen Ölgüssen oder Peitschenhieben versuchte man einst, reglose Mitmenschen vor dem Tod zu bewahren – und das manchmal sogar mit Erfolg, dank Katecholaminfreisetzung.*

Die organisierte und strukturierte Notfallversorgung, in deren Luxus wir heute bei akuten Gesundheitskrisen kommen, ist dagegen deutlich jünger, als man annehmen möchte. 1964 kam in Heidelberg das erste Arztfahrzeug zum Einsatz, das in etwa unserem heutigen „NEF“ entsprach – es handelte sich um einen VW Käfer.

Der deutsche Anästhesist Friedrich Wilhelm Ahnefeld legte in den 1980er-Jahren fest, dass jeder Arzt mit den Grundkenntnissen der Notfallmedizin vertraut sein müsse – unabhängig von seinem Fachgebiet –, denn die präklinische ärztliche Versorgung könne man nicht auf ein Fachgebiet beschränken. Interdisziplinarität und Dringlichkeit machen die Notfallmedizin aus … und so ist es auch heute noch.

ARZT & PRAXIS sprach mit Priv.-Doz. Dr. Helmut Trimmel, MSc, der seit vielen Jahren Notärzte ausbildet und sich erfolgreich für die Qualitätsverbesserung in deren Ausbildung engagiert: „Wir haben in Österreich sehr kompetente Personen im Rettungsdienst, die vieles abfangen und abarbeiten können. Notfallmedizin ist eine Tätigkeit, die hohes Engagement erfordert und nur dann gut funktioniert, wenn man sie gerne und freiwillig macht. Statt eines Facharztes streben wir eine sogenannte Spezialisierung an. Diese würde keine Einengung, sondern eine Erweiterung der Kompetenzen darstellen und vielen Fächern offenstehen.“

Nach der Sommerpause bringt Ihnen die aktuelle Ausgabe von ARZT & PRAXIS außerdem frische DFP-Literatur aus den Themenbereichen Haut und Kardiologie.

Herzlichst