TAILOR-PCI: Optimierung antithrombotischer Therapie durch Genotypisierung

Präsentation: Naveen L Pereira

Bei Trägern einer Loss-of-Function-Variante des CYP2C19-Gens ist die Metabolisierung von Clopidogrel deutlich eingeschränkt, was die klinische Wirksamkeit des Plättchenhemmers beeinträchtigen könnte. Bei diesen Patienten könnte die Umstellung auf andere Thrombozytenhemmer sinnvoll sein.

TAILOR-PCI ging der Frage nach, ob eine Genotypisierung die antithrombotische Therapie nach perkutaner Koronarintervention (PCI) verbessern kann. Dazu wurden 5.302 Patienten nach PCI in 2 Gruppen randomisiert:  In der Kontrollgruppe erhielten alle Patienten (ohne Steuerung durch Genotypisierung) u. a. Clopidogrel. Die zweite Gruppe wurde genetisch getestet und alle Patienten mit nachgewiesenem CYP2C19-Loss-of-Function-Allel wurden auf Ticagrelor umgestellt, während Patienten ohne entsprechenden Genotyp weiterhin Clopidogrel erhielten. Der primäre Studienendpunkt – eine 50 %ige Reduktion ischämischer Ereignisse zu Monat 12 – wurde nicht erreicht. Es zeigte sich allerdings eine Ereignisreduktion um 34 % nach einem Jahr, ebenso wie signifikant weniger Ereignisse pro Patient. Der potentielle Benefit scheint dabei in den ersten 3 Monaten nach PCI am größten zu sein. Die Blutungsraten waren für beide Strategien vergleichbar.

Bedeutung für die Praxis: Wenngleich die Reduktion ischämischer Ereignisse weniger hoch als vorhergesehen ausfiel, sprechen die Daten für einen Benefit der Genotyp-basierten Therapiestrategie.