STOP-DAPT-3: Aspirin-freie antithrombotische Strategie nach PCI?

Die Rolle von Aspirin als aggregationshemmender Partner von P2Y12-Inhibitoren (DAPT, duale Plättchenhemmung) wurde bis dato in Studien noch nicht getestet. Das STOP-DAPT-3-Trial untersuchte, ob das Weglassen von Aspirin nach PCI bei Patient:innen mit hohem Blutungsrisiko (akutes Koronarsyndrom oder stabile KHK mit hohem Blutungsrisiko) das Auftreten schwerer Blutungskomplikationen reduzieren kann, ohne gleichzeitig ansteigende kardiovaskuläre Event-Rate.

Die Gruppe ohne Aspirin (n = 2.982) wurde nach PCI einen Monat mit Prasugrel (3,75 mg/Tag) und anschließend mit Clopidogrel (75 mg/Tag) behandelt. Die DAPT-Gruppe (n = 2.981) erhielt Prasugrel (3,75 mg/Tag) und Aspirin (100 mg/Tag) für einen Monat und anschließend Aspirin allein.

Eine „no-Aspirin-Strategie“ war nicht mit einer niedrigeren Rate an schweren Blutungen, jedoch mit einer höheren Rate an subakuten Stent-Thrombosen 30 Tage nach PCI assoziiert.

Bedeutung für die Praxis: Aspirin sollte auch bei Patient:innen mit hohem Blutungsrisiko weiter fixer Bestandteil der DAPT-Strategie nach PCI bleiben.

Natsuaki M, Saga, Japan; Hot Line