Personalisierte Kohlenhydrat-Voreinstellungen vs. Kohlenhydratabschätzung bei Jugendlichen mit Typ-1-Diabetes

Eine im Rahmen der Insulin Delivery Technologies-Session präsentierte Studie untersuchte die glykämische Kontrolle über sechs Monate bei Jugendlichen mit Typ-1-Diabetes (T1D) unter Nutzung des MiniMed 780G Systems mit vereinfachter Mahlzeitenankündigung im Vergleich zur Kohlenhydratabschätzung. 34 Jugendliche (12–18 Jahre) mit T1D wurden zur vereinfachten Mahlzeitenankündigung durch Voreinstellungen von 3 personalisierten Kohlenhydratmengen (Fix-Gruppe) oder der genauen Kohlenhydratzählung (Flex-Gruppe) randomisiert. Nach 3 Monaten konnten die Teilnehmer:innen der Fix-Gruppe wählen, ob sie bei derselben Vorgehensweise bleiben oder in die Flex-Gruppe wechseln möchten. HbA1c, Zeit im Zielbereich (TIR), Insulin- und CGM-Daten wurden nach 3 und 6 Monaten analysiert.

Die TIR betrug nach 3 Monaten 73,5 ± 6,7 % in der Fix-Gruppe und 80,3 ± 7,4% in der Flex-Gruppe (p = 0,043). 88 % der Teilnehmer:innen der Fix-Gruppe blieben für weitere 3 Monate bei derselben Vorgehensweise (TIR: 72,7 ± 7,8 % in der Fix-Gruppe und 79,4 ± 6,9 % in der Flex-Gruppe,  p = 0,006). Ein HbA1c unter 7 % wurde in beiden Gruppen erreicht.

Fazit: Eine Voreinstellung zur vereinfachten Mahlzeitenankündigung kann eine wichtige Alternative zur Kohlenhydratabschätzung für Menschen mit T1D sein, da die Kohlenhydratabschäzung für viele Personen mit T1D komplex und fehlerbehaftet ist.

G Petrovski, Doha, Qatar