Lebensqualität bei jungen Patienten mit nichtseminomatösen Keimzelltumoren

Der häufigste Tumor beim Jungen Mann ist Hodenkrebs, mit sehr guten kurativen Therapieoptionen. Relevant sind auch Quality-of-life(QoL)-Daten bei diesem Patientenkollektiv. Beim diesjährigen ASCO GU wurden QoL-Daten aus Indien präsentiert. Ergebnis: Obacht auf die Nachsorge.

Studie: Es wurden 55 Patienten eingeschlossen, die seit mind. 2 Jahren gesund bzw. rezidivfrei sind, und mit 100 gesunden alters-gematchten Kontrollen verglichen. Zur Evaluierung der QoL wurde der EORTC QLQ-C30-Fragebogen herangezogen.

Ergebnisse: Das mediane Alter war 32 Jahre. Ca. 60% der Patienten hatte eine Erkrankung im Stadium III, jeweils ca. 20% Stadium I bzw. II. 94% der Patienten erhielten eine Chemotherapie, ca. 25% wurden einer retroperitonealen Lymphadenektomie unterzogen. Die Auswertung zeigt, dass Hodenkrebs-Patienten auch 2 Jahre nach Therapie eine signifikant schlechtere QoL haben als die Kontrollgruppe. Nicht nur der globale Score ist signifikant schlechter, sondern die Patienten leiden auch 2 Jahre nach der Therapie signifikant häufiger unter Schmerzen, Übelkeit, Appetitlosigkeit, finanziellen Schwierigkeiten, Luftnot, Müdigkeit und emotionalen Problemen.

Fazit: Die Daten unterstreichen die Relevanz eines ganzheitlichen bzw. multimodalen Therapiekonzeptes in der Nachsorge von jungen Hodenkrebs-Patienten mit unter anderem, neben der medizinischen Nachsorge, auch psychologischer Betreuung und auch Anschluss an eine Reha bzw. physikalische Medizin.

Quelle: Ankur Nandan Varshney et.al., Neu Delhi, Indien, Abstract Nr. 413

Innovation: ★☆☆    Datenqualität: ★★☆    Praxisrelevanz: ★★★