Hintergrund: Bis zu 40% aller Patienten mit einem high-risk Nierenzellkarzinom (RCC) haben ein erhöhtes Risiko, innerhalb von 5 Jahren ein Rezidiv zu erleiden und in weiterer Folge daran zu versterben. In der randomisierten, doppelblinden Studie wurden 994 Patienten nach Nephrektomie mit high-risk RCC (definiert als pT2, Grad 4; oder sarcomatoider Subtyp, N0 M0; oder pT3, N0 M0; oder pT4, N0 M0; oder N+ M0; oder M1 NED [no evidence of disease]) eingeschlossen und erhielten entweder Pembrolizumab (n=496) oder Placebo (n=498). Pembrolizumab ist der erste Checkpoint-Inhibitor, der im adjuvanten Setting nach Nephrektomie bei Patienten mit high-risk RCC ein signifikant verlängertes krankheitsfreies Überleben aufweist.
Aktuell: Beim diesjährigen ESMO wurden Quality of Life (QoL)-Daten der Studie KEYNOTE-564 präsentiert. Zur Evaluierung der QoL wurden die Fragebögen FKSI-DRS und EORTC QLQ-C30 herangezogen. Die Auswertung zeigte, dass Pembrolizumab zu keiner klinisch relevanten Reduktion der QoL im Vergleich zu Placebo führte. Diese Daten unterstützen weiter den Nutzen und die Verträglichkeit von Pembrolizumab im adjuvanten Setting in dieser Patientenpopulation.
Fazit: Pembrolizumab zeigt bei Patienten mit high-risk RCC nach Nephrektomie ein signifikant verlängertes krankheitsfreies Überleben ohne signifikanter Reduktion der QoL. Die Resultate könnten zu einem neuen Standard-of-Care in der Behandlung von high-risk RCC-Patienten führen. Interessant ist auch der Vergleich der QoL-Daten von anderen Immuntherapien in diesem Setting (z.B. CheckMate 914 oder IMmotion010).
Quelle: Toni K. Choueiri et al.; Boston, USA; Abstract Number 653O
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