Transrektal versus Transperineal: die Diagnose des Prostatakarzinoms mittels Biopsie

Die Diagnose des Prostatakarzinoms mittels Prostatabiopsie kann bekanntlich entweder durch einen transrektalen oder transperinealen Zugang erfolgen. Bis vor einigen Jahren wurde die transperineale Biopsie in Vollnarkose durchgeführt, rezente Fortschritte eröffneten jedoch die Möglichkeit der transkutanen Biopsie perineal in Lokalanästhesie.
Retrospektive Analysen zeigten Hinweise für einen Vorteil der transperinealen Biopsie die infektiologischen Komplikationsraten betreffend, jedoch fehlten die Daten von prospektiven, randomisierten Studien.

Studie: Es wurden insgesamt 658 Patienten in der prospektiven Studie in zwei Arme randomisiert: Prostatabiopsie transperineal ohne Antibiotikaprophylaxe vs. transrektale Biopsie mit zielgerichteter antibiotischer Abschirmung je nach Kulturergebnissen. Beide Biopsien wurden ohne Vollnarkose durchgeführt. Keiner der transperineal biopsierten Patienten entwickelte eine Infektion nach der Biopsie, in der transrektalen Kohorte kam es zu 4 Infektionen. In der Detektion von klinisch signifikantem Prostatakarzinom gab es keinen statistisch signifikanten Unterschied zwischen den beiden Zugängen. Transperineal biopsierte Patienten berichteten über stärkere Schmerzen nach der Biopsie als die transrektale Kohorte, diese sistieren jedoch nach maximal 7 Tagen.

Fazit: Zusammenfassend sprechen sich die Autoren der Studie für den transperinealen Zugang der Prostatabiopsie in Lokalanästhesie und ohne Antibiotikaprophylaxe aus. Wichtig gilt zu betonen, dass sich die Detektionsrate von Karzinomen mit beiden Zugangsmethoden als gleichwertig herausstellte.